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Herstellkostenoptimierung in der Elektronikindustrie - Basis für nachhaltige Produktmargen

[04.08.2014]

Foto: Mimi Potter / fotolia.com
Wie lassen sich die Herstellkosten einer elektronischen Baugruppe senken, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen? Speziell durch Wettbewerber aus Asien befinden sich die Preise elektronischer Komponenten seit Jahren unter massivem Druck. Aufgrund des hohen Automatisierungsgrades und einer geringen Wertschöpfungstiefe gilt es, schnelle und einfache Entwicklungen in hoher Qualität und kurzen Zeiträumen zu realisieren, um die individuellen Kundenbedürfnisse befriedigen zu können. Mit Hilfe der Produktklinik-Methodik lassen sich erhebliche Einsparungspotenziale realisieren.

Ausgangssituation

Untersuchungsgegenstand für die Produktklinik war die stark gewachsene Elektronikindustrie der letzen Jahre. Bei einer Neuentwicklung wurden die Zielkosten für eine elektronische Baugruppe verfehlt. Einerseits wurden durch zusätzliche Anforderungen durch den Vertrieb während der Entwicklung weitere Funktionen realisiert und dadurch zum anderen die Entwicklungsdauer überschritten. Um auf den Zielmärkten nachhaltige Renditen erwirtschaften zu können, wurde es notwendig, die eigenen Stärken und Schwächen der Baugruppe in Bezug zum Wettbewerber zu ermitteln und die Produktkosten zu senken. Im Rahmen eines Cost-Engineering-Projekts wurde mit Hilfe der Produktklinik eine Optimierung der Herstellkosten durchgeführt.

Die Zielsetzung der Produktklinik:

  • Ermittlung des Status quo der Herstellkosten für das bestehende Produkt,
  • Zielkostenermittlung für Zukaufteile, Eigenfertigungsteile sowie die Fertigung,
  • Ermittlung einer Funktions- und Kostenkalkulation anhand von Wettbewerbsprodukten,
  • Identifizierung und Bewertung von Innovationen und Verbesserungen je Bauteil,
  • Kombination von kostenoptimalen Ideen,
  • Planung und Umsetzung der identifizierten Einsparungen.

Vorgehensweise

Ziel des Projektes war es, die Herstellkosten für die Baugruppe in Bezug auf die Wettbewerber in der Elektronikindustrie zu senken. Dies umfasste eine Analyse der eigenen Produkte der letzten Jahre sowie die des Wettbewerbers auf Funktions- sowie Kostenebene. Zusätzlich wurden in Workshops weitere Reduktionspotenziale für zukünftige Produktentwicklungen ermittelt. Das Projekt umfasste folgende Schritte:

  1. Zunächst wurden die Kosten- und Erlöstreppen für bestehende und geplante Produkte ermittelt, welche sowohl intern als auch mit den Wettbewerbern verglichen wurden.
  2. Parallel zur Datenermittlung wurde die bestehende Produktstrategie verfeinert und eine einheitliche Funktionsstruktur, in Absprache mit dem Projektteam des Unternehmens, ermittelt und abgestimmt.
  3. Auf Basis dieser Produktdaten wurden in gemeinsamen Workshops verschiedene Einsparungspotenziale für die Material- und Fertigungskosten ermittelt und bewertet.
  4. Anschließend wurden Zielkonzepte für die künftigen Produktkosten erarbeitet und abgestimmt.
  5. Das Maßnahmencontrolling im Rahmen der Umsetzung bildete den Abschluss zur nachhaltigen Realisierung der ermittelten Kostenpotenziale.

Diese Vorgehensweise zur Identifizierung und Ausgestaltung von Kostenoptimierungen zeigte die Möglichkeiten einer ziel- und ergebnisorientierten Umsetzung im Unternehmen auf. Damit ist es gelungen, das Verständnis der Mitarbeiter für die zukünftige Bedeutung bei der Aufnahme von Kundenanforderungen, der Entwicklung einer Funktionsstruktur sowie für die Beeinflussbarkeit von Kosten durch Erarbeitung gemeinsamer Einsparpotenziale zu schärfen. So konnte schließlich ein gemeinsames Zielverständnis entwickelt werden.

Ergebnisse

Mit Hilfe der Produktklinik konnten erhebliche Reduzierungen der Herstellkosten erzielt werden. Weiterhin ließen sich Leistungssteigerungen und somit Nutzenoptimierungen erreichen sowie die Anzahl der Bauteile reduzieren. Zur Realisierung der notwendigen Maßnahmen wurden diese mit den Mitarbeitern erarbeitet, dokumentiert und in Aktionsplänen zusammengefasst. Dies führte dazu, dass die Maßnahmen zur Senkung der Herstellkosten in wenigen Monaten umgesetzt werden konnten.

Fallbeispiele

Beratungsprodukte

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