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IT-technische Umsetzung des Global Sourcing Index 2.0

[12.05.2014]

Foto: Kzenon - fotolia.com
Für ein Global Sourcing erfordert die Berechnung aller Kostenniveaus sämtlicher Wertschöpfungsketten der ausgewählten Länder einen hohen Rechenaufwand . Die Berechnung aller Länderkombinationsmöglichkeiten mit den zugrunde liegenden Länderinformationen ist nur softwaregestützt zu realisieren. Deshalb empfiehlt sich dafür die Erstellung eines auf die Anforderungen des Unternehmens abgestimmten IT-Tools.

IT-gestützte Ermittlung von Wertschöpfungsketten in der Beschaffung

Global Sourcing steht bei international tätigen Großkonzernen auf der Tagesordnung. Die Weiterentwicklung der Zielpreisermittlung des TCW führte zum Global Sourcing Index 2.0. Neben den „harten“ Parametern wie Kostenpositionen zu Material, Fertigung und Fertigungsabläufen in Detailkalkulationen , kann das Global Sourcing dabei um „weiche“ Länderbedingungen ergänzt werden. Diese nicht direkt messbaren Werte lassen sich in ihrer Gesamtheit auch als Länderrisiko für ein bestimmtes Beschaffungsland beschreiben. So können beispielsweise die Qualität der Strom- und Wasserversorgung, die Arbeitsproduktivität sowie die Korruptionsbereitschaft in einem Land zu bedeutsamen Folgekosten einer Wertschöpfungskette führen.

Da sich sowohl „harte“ Parameter als auch „weiche“ Bedingungen für Bauteilkalkulationen länderspezifisch hinterlegen lassen, ergibt sich bereits für eine geringe Auswahl an Ländern eine hohe zu bearbeitende Datenmenge. Für die Bildung einer Wertschöpfungskette werden einzelne Länderdaten verknüpft, wenn die unterschiedlichen Wertschöpfungsstufen in verschiedenen Ländern liegen. Durch die Verknüpfung der Länderdaten und die hohe Anzahl an Kombinationsmöglichkeiten in einer gegebenen Wertschöpfungskette für ein Bauteil entsteht ein hoher Kalkulationsaufwand. Um einen umfassenden Vergleich verschiedener Wertschöpfungsketten zu ermöglichen, bedarf es daher einer automatisierten Berechnungsmethodik mit hinterlegten Länderinformationen. Das TCW bietet dafür als Projektmodul die Begleitung einer IT-technischen Umsetzung des Global Sourcing Index 2.0, mit der sich Kostenniveaus verschiedener Wertschöpfungsketten vergleichen lassen.

Entwicklung eines IT-Tools nach Anforderungen der Anwender

Ausgehend vom Unternehmen und dem jeweiligen Anwendungsfall ergeben sich unterschiedliche Anforderungen an das IT-Tool des Global Sourcing Index 2.0. In einem ersten Schritt bietet das TCW mehrere unternehmenspezifische Workshops, bei denen die Anforderungen der Beschaffung und die Anwendungsfälle geklärt und aufgenommen werden. Hierbei werden sowohl Experten aus technischer Entwicklung und dem Kostenmanagement der Produkte befragt. Die technische Entwicklung kann bauteilspezifische Restriktionen für die Beschaffung zu Grunde legen, die im IT-Tool abgebildet werden müssen. So spielen zum Beispiel die Materialauswahl oder die Technologieverfügbarkeit eine wichtige Rolle. Das Kostenmanagement und die Einkäufer stehen wiederum im direkten Kontakt mit den Lieferanten. Eine entsprechende Kalkulation der Kostenmanager für ein Bauteil wird als Referenz für die automatisierte Berechnung der Kostenniveaus in den Vergleichsländern herangezogen.

In einem weiteren Projektschritt bietet das TCW eine Simulation des Global Sourcing Index 2.0, die spezifisch auf das Unternehmen abgestimmt ist. Hierbei werden die gewonnenen Prämissen aus den Expertenworkshops mit der Berechnungsmethodik verknüpft und in einem Simulator implementiert. Dieser dient zur Validierung der unternehmensspezifischen Anforderungen und der Berechnungssystematik. Die Erkenntnisse aus der Simulation dienen außerdem der Erstellung eines Lastenheftes für ein programmiertes IT-Tool. Das Ergebnis des Simulators ist eine, auf Grund von Berechnungskapazitäten eingeschränkte, Übersicht von Kostenniveaus für verschiedene Wertschöpfungsketten in unterschiedlichen Ländern.

Die Überführung der gewonnen Erkenntnisse in ein programmiertes IT-Tool sind ein weiteres Modul der Projektumsetzung. Die Methodik zur Erhebung des Global Sourcing Index 2.0 und die Vorgehensweise zur Aufnahme der unternehmensspezifischen Eingangsgrößen sowie die Darstellung der grafischen Benutzeroberfläche wird von TCW in ein Lastenheft übertragen. Dieses Lastenheft kann intern oder extern von einem IT-Dienstleister bearbeitet werden. Die Begleitung des TCW zur Umsetzung des Global Sourcing Index 2.0 umfasst ebenfalls die Koordination mit dem IT-Spezialisten. Die Programmierung erfolgt in regelmäßiger Abstimmung mit den Anwendern. Bei der Ergebnisdarstellung der ermittelten Wertschöpfungsketten können unterschiedliche Darstellungsziele verfolgt werden. Angefangen von einer tabellarischen Ergebnisaufbereitung mit Zahlenwerten pro Wertschöpfungskette über eine Diagrammdarstellung zum direkten Vergleich von Wertschöpfungsketten bis hin zu einer grafisch anspruchsvollen Darstellung der Wertschöpfungskette auf einer Landkarte können verschiedene GUI-Funktionalitäten umgesetzt werden. Somit ermöglichen die Ergebnisse des Global Sourcing Index 2.0 einen klardefinierten und übersichtlichen Vergleich der Kostenniveaus verschiedener Wertschöpfungsketten in der Beschaffung. Diese Aussagen können Potenziale im Vergleich mit der aktuellen Wertschöpfung aufdecken oder als Verhandlungsgrundlage für Standortentscheidungen in Lieferantengesprächen dienen.


Nach Umsetzung des IT-Tools zur Berechnung des Global Sourcing Index 2.0 bietet das TCW eine weitere Begleitung der Implementierung im Unternehmen. Auf Basis der Berechnungs- und Bedienungsmethodik entwickelt das TCW ein verständliches Einführungskonzept, das direkte Abstimmungen mit einzelnen Anwendern beinhaltet, aber auch in Mitarbeiterschulungen verwendet werden kann.

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