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Potenziale im Innovationsmanagement – ein Vergleich zwischen West -und Ostdeutschland

[15.09.2008]

Foto: alphaspirit / fotolia.com

Kleine und Mittelständische Unternehmen müssen sich den Herausforderungen der Globalisierung und des technischen Fortschritts stellen. Dabei müssen sie sich mit strukturellen Schwächen und mit geringen F&E-Ressourcen zurechtfinden. Folglich ist ein optimal ausgestaltetes Innovationsmanagement von besonderer Bedeutung für KMU. Um Potenziale im Innovationsmanagement zu ermitteln, wurden in technologieorientierten KMU in Westdeutschland und in den neuen Bundesländern eine umfassende Befragung und ein Innovationsaudit durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen unterschiedliche Tendenzen auf.

Potenziale im Innovationsmanagement wurden in den alten Bundesländern anhand eines Innovationsaudit bei zwei westdeutschen technologieorientierten KMU beispielhaft ermittelt. Die KMU zeigten in folgenden Bereichen sehr gute Ergebnisse auf und erreichten einen Wert von über 70%: Ideengewinnung und -orientierung, Strategiedefinition und -umsetzung, Strukturierung der Prozessgestaltung, Standardisierung und Flexibilität der Produkte, Kooperation der Unternehmen mit den Lieferanten. Ein exzellentes Ergebnis von 96% liegt im Projektmanagement von FuE-Projekten vor, bei dem Risiken systematisch erfasst und Projekte in time durchgeführt werden. Hier sind nur noch geringe Verbesserungspotenziale auszuschöpfen. Die KMU erreichten hinsichtlich der Effektivität und Effizienz im Innovationsmanagement, die anhand von Kennzahlen gemessen wurden, lediglich einen Ergebniswert von 60%. Hier liegen die größten Verbesserungspotenziale. Das TCW Transfer Centrum hat bereits mit über 10 KMU Optimierungsworkshops durchgeführt und bedarfsgerechte Maßnahmenpläne zur Umsetzung aufgedeckter Potenziale erarbeitet.


Die repräsentativen Ergebnisse einer Befragung von über 70 technologieorientierten KMU in Ostdeutschland zeigten, dass eindeutige Defizite in der Ideengenerierung, -bewertung und -realisierung vorliegen. Eine unzureichende Koordination von Forschungs- und Entwicklungs-Projekten führt häufig zu einer unsystematischen Realisierung von Innovationsvorhaben. Die KMU geben einen geringen Reifegrad in ihrem Projektmanagement an. Auf Grund fehlender Markttransparenz ist die Ableitung relevanter Zielgruppen nicht möglich und es kann keine wirtschaftliche Vermarktung von Produktinnovationen erfolgen. Weitere Defizite liegen in der Mitarbeiterrekrutierung und -qualifikation. Die KMU weisen zu geringe Personalkapazitäten im Bereich betriebswirtschaftlicher Kompetenzen auf. Das Anwerben von neuen, entsprechend qualifizierten Mitarbeitern, die den Innovationsprozess umfassend, d.h. von der Idee bis zur Markteinführung, betreuen können, bleibt überwiegend erfolglos. Ursache sind Nachteile in der Entlohnung, der Standortattraktivität und den Karrierechancen. Im Gegensatz zu westdeutschen KMU liegen grundsätzliche Verbesserungspotenziale ostdeutscher KMU in der Rekrutierung geeigneten Personals sowie in der bedarfsgerechten Qualifizierung von KMU. Eine Lösung für diese Problematik bietet das InSider-Projekt, welches eine situationsspezifische Rekrutierung von Innovationsmanagern durchführt und die KMU auf dem Weg zur Verbesserung ihres Innovationsmanagements durch ein permanentes Coaching betreut und durch spezifische Qualifizierungsangebote für eine bedarfsgerechte Weiterbildung sorgt.

Weiterführende Literatur:

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