^

R&D Monitoring & Controlling

[30.04.2012]

Foto: alphaspirit / fotolia.com

Das vorrangige Ziel von Research & Development (R&D) ist die Sicherstellung von profitablem Wachstum durch die zielkostenorientierte Bereitstellung von kundengerechten Produkten zum günstigsten Zeitpunkt. Insbesondere durch abnehmende Lebenszyklen, steigende Kundenerwartungen und reduzierte Innovationszeiten wird die konsequente Ausrichtung aller R&D Aktivitäten auf dieses Ziel immer dringlicher. Erst ein der steigenden Bedeutung entsprechendes R&D Monitoring & Controlling vermag die Vielzahl der erforderlichen Aktivitäten zielorientiert zu koordinieren und zum termingerechten Ergebnis zu führen.

R&D Monitoring, unerlässlich um Innovationen zu Steuern

Der im internationalen Maßstab relativ hohe R&D Aufwand von 8 – 10% vom Umsatz rechtfertigt und fordert für deutsche Industrieunternehmen die systematische Bereitstellung und Benutzung eines adäquaten Instrumentariums. Das R&D Monitoring & Controlling ist dabei als Regelkreis zu verstehen in dessen Zentrum die Transformation der globalen R&D Strategie in die geschäfts­feld­spezifische R&D Planung steht. Daraus entstehen R&D Roadmaps, die alle marktorientierten, technischen und kaufmännischen Zielvorstellungen in Form von verbindlichen Projekt­verein­barungen (Project Agreements) beinhalten. Aufgabe des R&D Monitoring & Controllings ist es nun die global verteilte Projektinitiierung zu koordinieren, die zielgerichtete Projektrealisierung in regel­mäßigen Zeitabständen zu überprüfen sowie bei unvorhergesehenen Probleme und über­geordneten Planänderungen Maßnahmen zur Zielerreichung anzustoßen bzw. umzusetzen.


Abbildung 1: Regelkreis „R&D Monitoring & Controlling

Das R&D Monitoring & Controlling stellt das zentrale Instrumentarium zur Planung und Steuerung von R&D-Projekten dar, mit dem die Transparenz technischer, zeitlicher und finanzieller Chancen und Risiken bei Entwicklung und Einführung neuer Lösungen erreicht werden kann. Dabei gilt es insbesondere den wirtschaftlichen Erfolg des einzelnen Projekts als Beurteilungs- und Steuerungs­parameter heranzuziehen, um im laufenden Prozess sicherstellen zu können, dass das technische Leistungspotenzial nur soweit ausgereizt wird, wie dies wirtschaftlich sinnvoll ist.

„R&D leistet nur dann einen positiven Beitrag zur geschäftsfeldspezifischen Zielerreichung, wenn sich die R&D Mittelzuteilung an den möglichen und erforderlichen Leistungsverbesserungen der Technologie orientiert.“

R&D Studien des TCW

Untersuchungen des TCW zeigen, dass von 100 R&D-Projekten nur 57 technisch erfolgreich abgeschlossen, aber nur knapp 1/3 am Markt eingeführt werden. Wirtschaftlich erfolgreich im Sinne, dass die Projekte mehr als die Verzinsung des eingesetzten Kapitals zu Marktzinsen erbringen, sind lediglich 12% der begonnenen Projekte. Daher ist es notwendig, klare und am wirtschaftlichen Erfolg orientierte Ziele für die globalen R&D Aktivitäten festzulegen, um an eineindeutig definierten Zäsurpunkten klare Entscheidungen treffen und ggf. auch ein Projekt rechtzeitig abbrechen zu können.


Abbildung 2: Planung und Steuerung von R&D-Projekten

Basis für eine wirksame Planung und Steuerung von R&D-Projekten sind somit allseits akzeptierte Zielvereinbarungen, die in Project Agreements dokumentiert werden. Die Ziele müssen sowohl vom Engineering, als auch von Manufacturing und Marketing & Sales getragen werden und sind gemeinsam mit den Kaufleuten zu prüfen und zu kontrollieren. Project Agreements bilden somit die Vertragsgrundlage auf welcher das zwischen Auftrag-/ Budgetgeber und Auftragnehmer vereinbarte R&D-Projekt geplant, genehmigt und durchgeführt wird.

Keine R&D Aktivitäten ohne Project Agreement – kein Project Agreement ohne Ergebnis­kontrolle

R&D Monitoring & Controlling koordiniert zudem die Bereitstellung der erforderlichen Ressourcen zum richtigen Zeitpunkt, um zu gewährleisten, dass die technischen Ziele zum richtigen Zeitpunkt, der richtigen Qualität und ohne wesentliche Kostenüberschreitung realisiert werden können. Das frühzeitige Steuern und damit die Möglichkeit Änderungen in geringen Wertschöpfungsintervallen durchzuführen, ist zwar zusammen mit dem Einsatz spezifischer Monitoring Tools (z.B. Meilen­stein­trendanalyse, Kapazitäts-/ Sachstands- und Kostenüberwachung, Risikoanalyse und der immer wichtiger werdenden Zielkosten¬rechnung) mit einer Erhöhung des Planungsaufwands verbunden, positive Effekte wie z.B. die:

  • Steigerung von R&D-Effizienz und R&D-Effektivität,
  • generelle Verkürzung von Entwicklungszeiten,
  • Reduktion der Komplexität in Produkten und Prozessen,
  • Verbesserung der Produkt- und Prozessqualität,
  • Reduktion der Herstellungs- und Instandhaltungskosten sowie
  • Verbesserung der internationalen Zusammenarbeit

übertreffen diese aber um ein Vielfaches.


Abbildung 3: Projektsteuerung durch R&D Monitoring & Controlling Maßnahmen

Anlass für steuernde Maßnahmen sind grundsätzlich eingetretene oder erwartete Abweichungen der tatsächlichen Aktivitäten vom geplanten Projektverlauf. Die Qualität einer Projektsteuerung durch R&D Monitoring & Controlling Maßnahmen, wie Quartalsreports oder übergreifende Review Meetings und Steering Boards, wird am Grad der Einhaltung eines Plans gemessen und wird wesentlich durch das frühzeitige Erkennen von Planabweichungen bestimmt.

„Je früher Planabweichungen erkannt und steuernde Maßnahmen eingeleitet werden, desto größer sind die Chancen, dass diese Maßnahmen rechtzeitig wirksam werden.“

Weiterführende Literatur

VorherigeNächste