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Six Sigma als Erfolgsfaktor in dezentralen Organisationen

[08.04.2009]

Foto: WavebreakmediaMicro / fotolia.com
Hohe Produkt- und Prozessqualität stellen in jedem Unternehmen entscheidende Erfolgsfaktoren dar. In dezentralen Organisationen bestehen jedoch auf Grund verteilter qualitätsbezogener Verantwortlichkeiten höhere Qualitätsrisiken. Um durchgängig hohe Qualitätsstandards zu etablieren, stellt das Qualitätsmanagement verschiedene Konzepte, Methoden und Instrumente bereit, die zur Vermeidung von Fehlern beitragen, einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess unterstützen und eigenverantwortliches Handeln der Mitarbeiter fördern. Gerade in dezentralen Organisationen hat sich die Umsetzung von Six Sigma als Erfolgsfaktor herausgestellt.

Das Qualitätsmanagement bietet zahlreiche Konzepte und Methoden, die das unternehmerische Denken und Handeln der Mitarbeiter unterstützen. Das selbständige Handeln der Mitarbeiter steht bei Six Sigma im Mittelpunkt. So fördern Six Sigma Projekte unternehmerisches Handeln durch die Definition von Gestaltungsfreiräumen und Leistungsanreizen. Ein besonderes Element von Six Sigma ist seine Trägerschaft, die gewährleistet, dass die erforderlichen Qualifikationen und eine durchgängige Verantwortung für kontinuierliche Verbesserung im Unternehmen erzeugt wird. Hauptsächlich verfolgen Six Sigma Projekte das Ziel, die Prozesse auf die Kundenanforderungen auszurichten und zu stabilisieren. Der Ansatz fordert klare Messgrößen als Grundlage für tiefgehende Problemanalysen, die mit Hilfe statistischer und qualitativer Verfahren durchgeführt werden und damit umfassende Erkenntnisse für die wertsteigernde Verbesserung von Prozessen oder Produkten liefern.

Six Sigma Projekte erfordern eine organisatorische Verankerung, indem Rollen und klare Verantwortlichkeiten festgelegt und Investitionen in die Schulung und Weiterbildung der Mitarbeiter durchgeführt werden. Für Six Sigma wurde ein ausgefeiltes Ausbildungssystem aufgebaut, in dem die Mitarbeiter verschiedene Stufen zu durchlaufen haben. Kerngedanke der Schulungsinhalte bildet die Vermittlung von Analysemethoden und Problemlösungstechniken. Dabei unterscheidet das Schulungskonzept nach Aufgabenbereichen der Mitarbeiter und variiert entsprechend die Schulungsinhalte und -dauer. Die definierten Rollen der Projektteams des Six Sigma Konzepts zeigen Parallelen zum Unternehmertum. Die Namensgebung der Six Sigma Rollen leitet sich aus unterschiedlichen asiatischen Kampfsportarten ab und soll deren Anspruch an Präzision, Professionalität und Effektivität verdeutlichen. Green Belts leiten kleinere Six Sigma Projekte parallel zum Tagesgeschäft (20%-50% der Arbeitszeit). Black Belts leiten größere Six Sigma Projekte mit hohem Einsparungspotenzial und sind idealerweise vom Tagesgeschäft freigestellt. Master Black Belts begleiten Projekte und Projektportfolios als Coach, bilden Green Belts und Black Belts aus. Champions sind Führungskräfte im Unternehmen, die gemeinsam mit den Teams Six Sigma Projekte definieren, Ressourcen bereitstellen und Ergebnisse einfordern. Höchste Entscheidungs-, Umsetzungsbefugnisse und Qualifikationen setzen den „Champion“ mit dem „Unternehmer-Typ“ gleich. Hingegen lassen sich Green belts in etwa mit unternehmerisch denkenden und handelnden Mitarbeitern gleich setzen. Six Sigma ist also eine Philosophie, die in der gesamten Belegschaft verankert ist. Die Erfolgsfaktoren von Six Sigma lauten: Verpflichtung aller relevanten Personen, z. B. durch aktive Unterstützung und Zielvereinbarungen, Schaffung von Transparenz durch Zahlen, klare Ziele und Definitionen, konsequente Qualifizierung und Schulung der Mitarbeiter. Der Einsatz von Six Sigma verspricht neben dem längerfristigen Aufbau von Flexibilitätspotenzialen die Verringerung von Fehlleistungskosten und Durchlaufzeiten sowie die Erzielung einer Produktivitätssteigerung.

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