Abeler, Alexander
Erschienen: 2010
1. Auflage
ISBN: 978-3-941967-03-8
Eine theoretische und empirische Untersuchung
Der Gestaltungsspielraum der Beschaffung liegt schwerpunktmäßig in der Identifikation, Entwicklung und Auswahl von Lieferanten. Darüber hinaus liegt ein wesentlicher Freiheitsgrad der Beschaffung in der Verhandlung mit Lieferanten. In letzter Konsequenz lässt sich der Gestaltungsspielraum der Beschaffung auf die Nominierung von Lieferanten und damit auf die Vergabeentscheidung reduzieren. Durch Vergabeentscheidungen werden in erster Linie die Einstandpreise von Beschaffungsobjekten festgelegt, aber auch Kosten anderer Funktionsbereiche (Logistik, Qualität, Entwicklung), das Versorgungsrisiko und die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der eigenen Produkte beeinflusst.
Zur optimalen Vorbereitung von Vergabeentscheidungen sollten strategische, technische und monetäre Aspekte gegeneinander abgewägt werden. Der häufig undifferenzierte Methodeneinsatz in der täglichen Praxis führt dazu, dass Vergabeentscheidungen in vielen Fällen auf Basis einer eingeschränkten Informationstransparenz getroffen werden. Empirisch erwiesen orientieren sich die meisten Entscheidungsträger in der Beschaffung zu stark an den Einstandspreisen der verfügbaren Vergabealternativen. Da der Einstandspreis aber nur ein Entscheidungskriterium unter Vielen ist, sind die auf dieser Basis getroffenen Vergabeentscheidungen aus unternehmerischer Sicht häufig suboptimal. Geringe Einstandskosten werden häufig von hohen Qualitäts-, Logistik- und Entwicklungskosten im Unternehmen des Abnehmers überkompensiert.
Mit der in dieser Arbeit konzipierten Systematik steht ein umfassender Methodenbaukasten zur spezifischen Vorbereitung von Vergabeentscheidungen in unterschiedlichen Beschaffungssituationen zur Verfügung. Die Ergebnisse zeigen, dass der erzielbare Beschaffungserfolg stark mit der Qualität und Form der Vorbereitung von Vergabeentscheidungen korreliert. Als Ergebnis werden detaillierte Handlungsempfehlungen in Form des einzusetzenden Methodeneinsatzes für unterschiedliche Beschaffungssituationen abgeleitet.