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Finanzdienstleister setzt auf IT - Betreibermodelle

[10.11.2004]

Foto: yoshitaka / fotolia.com

Ausgangssituation

Das betrachtete Unternehmen gehört zu den Top 5 der deutschen Finanzdienstleister. Die IT-Infrastruktur zeichnete sich wie bei vielen Finanzdienstleistern durch einen hohen Anteil an Eigenentwicklungen und daraus resultierenden Insellösungen aus. Zusätzlich wurden Insellösungen bereits partiell an IT-Dienstleister ausgelagert. Die Vielzahl von Schnittstellen und der hohe Koordinationsaufwand verhinderten gewünschte Synergieeffekte und umfassende Kostenreduktionspotenziale zu realisieren. Die vorhandene Vertragsstruktur erforderte zusätzlich ein neues Entgeltmodell.

Vorgehensweise

Zur Idenfikation des Kostenreduzierungspotenzials wurde die gesamte IT-Kostenstruktur analysiert, z.B. in den Bereichen Hardware, Software, Arbeitsplatzkosten und Rechenzentrum. Um eine Reduktion der hausinternen IT-Wertschöpfungskette zu erreichen, wurden in der daran anschließenden Untersuchung auf der einen Seite die IT- und auf der anderen Seite die Geschäftsprozesse erfasst.Die vorhandene Vertragslandschaft musste auf ihre Migrationsfähigkeit geprüft werden. Hierbei wurden Aspekte wie Laufzeit, Entgeltmodell und Kündigungsmodalitäten berücksichtigt.

In Zusammenarbeit mit Mitgliedern der oberen Führungsebene und Know-how-Trägern aus dem IT-Bereich wurden die Anforderungen an ein zukünftiges IT-Betreibermodell verifiziert und verschiedene Szenarien entwickelt. Hierbei waren Aspekte wie

  • Aufhebung der bestehenden IT-Insellösungen mit der damit einhergehenden Verkürzung der Durchlaufzeiten,
  • Verkürzung der hausinternen Wertschöpfungskette bis auf die IT-Konzeptentwicklung,
  • Bilanzverkürzung durch Übertragung der Anlagekosten an den IT-Betreiber,
  • Taggenauigkeit der Bearbeitung und
  • Entwicklung eines neuen Entgeltmodells mit einer signifikanten Aufteilung des Risikos zu berücksichtigen.

Ergebnisse

Es konnte eine einheitliche IT-Landschaft geschaffen werden, die gleichzeitig von zwei IT-Betreibern bedient wird, wodurch sämtliche Insellösungen integriert wurden. Schnittstellen wurden überflüssig oder geglättet, Durchlaufzeiten wurden zum Teil signifikant verkürzt und die Kostenreduktion liegt zur Zeit bei 20 %. Es konnte eine vollständige Übernahme der IT-Mitarbeiter des Finanzdienstleisters realisiert werden. Es wurde bei der Zwei-Lieferanten-Strategie in Verbindung mit einer fairen Entgeltregelung auf langfristig angelegte Verträge wert gelegt.

Die Gefahr einer zukünftigen und betreibergesteuerten Kostenexplosion -bekannt im Rahmen des single sourcing- ist auf Grund des Wettbewerbs unter den zwei Betreibern weitgehend gebannt.


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