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Post Merger Management im Mobilfunkmarkt

[02.03.2007]

Foto: WavebreakmediaMicro / fotolia.com
Telekommunikationsanbieter rüsten sich für den zentralen Trend in der Telekommunikation: Die maximale Konvergenz zwischen Mobilfunk, Festnetz und Internet sowie dem Angebot integrierter Telekommunikationslösungen. Die Deutsche Telekom als Telekommunikations-„Vollsortimenter" und derzeit einziger Triple Play-Anbieter wird deshalb von ihren Wettbewerben mit integrierten Telekommunikationslösungen für Privat- und Unternehmenskunden attackiert. Das TCW unterstützte einen namhaften Anbieter beim Aufbau eines attraktiven kundenorientierten Triple Play-Angebotes durch die Akquisition und die Integration eines IP-Carriers.

Der Telekommunikationsmarkt befindet sich im Umbruch. Vormals getrennte Geschäftsfelder werden integriert. Zukünftig werden den Kunden integrierte Kommunikationslösungen aus einer Hand angeboten. Festnetz-, Mobilfunk- und Internetzugangsleistungen werden gebündelt. Das Angebot über alle Kommunikationsfelder hinweg ermöglicht eine Aufrechterhaltung der Wachstumsgeschwindigkeit und der Profitabilität der vergangenen Jahre. Zu diesem Zweck werden eigene Angebote über organisches Wachstum aufgebaut sowie Akquisitionen getätigt.

Ziel des Projektes war eine beschleunigte aufbau- und ablauforganisatorische Integration des akquirierten IP-Carriers ohne negative Beeinflussung des Tagesgeschäftes.

Die Integration des zugekauften Unternehmens wurde in drei Schritten vollzogen:

Schritt 1: Bewertung der Synergien und Definition der aufbauorganisatorischen Zielstruktur

In dieser ersten Phase wurden in enger Zusammenarbeit mit den Bereichs- und Funktionsverantwortlichen die spezifischen Synergiefelder identifiziert, und monetär bewertet. Ferner wurden in dieser Projektphase die jeweiligen Voraussetzungen zur tatsächlichen Synergierealisierung spezifiziert. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Phase, die in engem inhaltlichem Zusammenhang mit der größtmöglichen Synergierealisierung steht, war die Definition der aufbauorganisatorischen Zielstruktur. Diese Zielstruktur determiniert in hohem Maße die realisierbaren Synergien. Der bereichsspezifische Integrationsgrad der involvierten Unternehmenseinheiten orientierte sich dabei strikt an den durch die jeweilige Organisationskonfiguration erreichbaren Effizienzpotentialen.

Zur Dokumentation der bilanziellen Synergiewirksamkeit und als Grundlage des Fortschritts- und Erfolgscontrolling wurden die bewerteten Synergieeffekte an den unternehmensspezifischen und einer konsolidierten P&L-Struktur gespiegelt und auf dieser Basis ein IT-basiertes Monitoring-Tool zur laufenden Bewertung der Synergiefelder entwickelt.

Schritt 2: Erarbeitung der detaillierten Zielorganisation und des Migrationsplans

Fußend auf der im ersten Projektschritt definierten Zielorganisation wurde die bereichsspezifische Detailausgestaltung in diesem Projektschritt vom TCW-Projektteam und den beteiligten Bereichen erarbeitet. Dabei wurde insbesondere auf die Schaffung effizienter Strukturen geachtet, die sich an der unbedingten Erfüllung des Kundenwunsches und den dafür erforderlichen, gleichermaßen effizienten und kundenorientierten, Prozessen orientieren. Ferner wurde durch die erprobte TCW-Vorgehensweise erreicht, das operative Tagesgeschäft auch in der sonst häufig von Unsicherheiten geprägten Migrationsphase nicht negativ zu beeinträchtigen. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor war dabei die gemeinsame Entwicklung konkreter und verbindlicher Funktionsbeschreibungen, die sich am zukünftigen erweiterten Produkt- und Serviceangebot orientieren und damit den kommenden Herausforderungen der Marktbearbeitung Rechnung tragen. Der zweite wesentliche Erfolgsfaktor war die Entwicklung eines präzisen Migrationsplanes in enger Abstimmung mit den beteiligten Bereichsverantwortlichen und unter der Berücksichtigung bereichsindividuell parallel laufender Projektaktivitäten.

Schritt 3: Erarbeitung der Prozessbeschreibung und Maßnahmencontrolling

Im dritten Schritt des Projektes stand die Entwicklung neuer, effizienter und robuster Prozesse im Vordergrund. Die besondere Herausforderung dabei war die Antizipation zukünftiger Produkt- und Servicebündel beim Design der konsequent kundenorientierten Prozesse. Des Weiteren ging in diesem Projektschritt die Implementierung der neuen Organisationsstrukturen und Prozesssequenzen vonstatten. Diese Phase wurde intensiv vom TCW-Team betreut. Eine große Rolle in diesem Projektschritt spielte ein konsequentes Maßnahmen- und Erfolgscontrolling. Dadurch konnten Verzögerungen bei der Ausgestaltung der neuen Strukturen und Prozesse frühzeitig erkannt und proaktiv vermieden werden.

Die Integration des IP-Carriers konnte ohne eine Unterbrechung des operativen Geschäfts gewährleistet werden. Ein konvergentes Telekommunikationsprodukt kann bereits vier Monate nach dem abgeschlossenen Merger angeboten werden. Des Weiteren ist ein vollständig neuer Marktauftritt für Business-Kunden in der Umsetzung. Es ist gelungen, in dem vom TCW begleiteten Projekt gemeinsam Strukturen und Prozesse zu entwickeln, die sich zum einen an den aktuellen Trends im Telekommunikationsmarkt orientieren und damit die Zukunftsfähigkeit des Anbieters weiter ausbauen und zum anderen der Forderung nach signifikanten Kosten- und Umsatzsynergien bei der Integration und dem Aktivitäts-Alignment zweier leistungsfähiger Unternehmen gerecht werden.

Weiterführende Literatur

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