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Barcode-Technologie steigert Effizienz der Logistik bei KMUs

[24.10.2006]

Foto: alphaspirit / fotolia.com
Die zentrale Frage zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit lautet: Wie schaffen es Unternehmen bei steigenden Kundenanforderungen, mehr zur produzieren, mehr auszuliefern und mehr zu verkaufen und dabei gleichzeitig die laufenden Kosten zu reduzieren? Die Antwort liegt heutzutage in einem gut funktionierenden Enterprise Ressource Planning (ERP-) -System.
Mit Hilfe der Barcode-Technologie ist es möglich, ein ERP-System zu einem Echtzeit-Informationssystem auszubauen und die Fehlerraten drastisch zu reduzieren, die bei manueller Dateneingabe bei ca. 1:300 liegt. Durch das Scannen der Barcodes entfällt die manuelle Dateneingabe in vielen Bereichen, was die Fehlerquote erheblich senkt. Barcode-Leser arbeiten normalerweise vollkommen fehlerfrei. Durch die Hinzufügung einer auf Barcode basierenden elektronischen Datenerfassung zu einem ERP-System wird ERP sozusagen direkt an den Arbeitsplatz gebracht und dadurch die Leistungsfähigkeit des ERP-Systems  und der Prozesse wesentlich erweitert.

Eine Just-in-Time nahe Abwicklung verlangt zeitgerechte und genaue Informationen, wozu herkömmliche Planungssysteme oftmals zu ineffizient und fehlerhaft sind. Da das Barcode-System dem Management Echtzeitinformationen direkt aus Produktion, Lager und Versand zur Verfügung stellt, kann die Organisation gestrafft und der Prozentsatz der Just-in-Time Lieferungen deutlich gesteigert werden. Der Fortschritt jedes einzelnen durchlaufenden Auftrags kann minutengenau erhoben werden. Damit kann die Termintreue wesentlich gesteigert und noch schneller auf Kundenwünsche reagiert werden. Durch Einführung eines Barcode-Systems im Lager erfolgt eine regelmäßige Bestandsaufnahme, was zu einer permanenten Lagerstandskontrolle führt. Die Jahresinventur ist damit kein lästiger zusätzlicher Aufwand mehr, sonder erfolgt sozusagen auf Knopfdruck und ist zu jeder Zeit möglich.

Das Barcode-System im Einsatz

Der Datenträger, egal welcher Art, ist Grundlage dieser Systeme. Er wird auf einem zu kennzeichnenden Produkt aufgebracht und mit einer Ident-Nummer versehen. Diese kennzeichnet das Produkt eindeutig, da ihre Inhalte in der Datenbank hinterlegt werden. Zum Entschlüsseln der Datenträger, bzw. Lesen der Ident-Nummer ist ein Lesegerät nötig. Als vierte Komponente müssen Datenübertragungseinrichtungen vorhanden sein, welche die Ident-Nummern übertragen können. Von elementarer Bedeutung ist die fünfte Komponente - der PC. Er hat Zugriff auf die zentrale Datenbank, die den aktuellen Materialfluss und Lagerbestände speichert, und über verfügt über ein Steuerprogramm, das in der Lage ist, aufbauend auf diesen Informationen, bestimmte Aktoren zu Handlungen anzuleiten. Welche Technologie für den eigenen Betrieb die richtige ist, kann nicht pauschal beurteilt werden. Unterschiedliche Kriterien und Zielerreichungsabsichten spielen bei der Auswahl eine zentrale Rolle.

Im praxisnahen Einsatz einer Barcodelösung in der Rohmaterialverwaltung konnten vor allem folgende Vorteile identifiziert werden:

  • Keine Splittbuchungen mehr im Materialbewegungsprotokoll, damit größere Transparenz
  • Bestände stimmen zeitnah und sind aktuell, dadurch ergeben sich reelle Daten für die Disposition
  • Bestände sind im System dort aufgeführt, wo sie reell auch gelagert sind
  • Eine permanente Inventur ist möglich
  • Chargenverfolgung möglich
  • Material-Rückgabe auf BA und nicht über Lagerzugang
  • Minimierung der Fehler
  • Zeitliche Durchlaufoptimierungen durch Scannereinsatz

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass eine Barcodelösung auf das Unternehmen und seine Erfordernisse individuell angepasst werden muss. Wird dies erfüllt, trägt die Lösung zu einer deutlichen Steigerung der Prozesseffizienz und damit zu erheblichen Zeitersparnissen bei. Die aktuellen Daten werden mit dem Barcode-System kontinuierlich erfasst und sind für alle beteiligten Stellen in Echtzeit ersichtlich.

Weiterführende Literatur:

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