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Entwicklungspartnerschaften: Gemeinsam wettbewerbsfähig

[25.09.2002]

Foto: alphaspirit / fotolia.com
Gemeinsam – Abnehmer- und Zulieferunternehmen – eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit zu erreichen, erfordert, die Trends und Anforderungen an Hersteller und Zulieferer zu erkennen, neue Methoden einzusetzen und weiterzuentwickeln, innovative Strategien umzusetzen, die Organisation flexibler zu gestalten und Entwicklungspartnerschaften koordiniert zu steuern.

Es zeichnet sich ab, dass es bei Zulieferanten weiterhin verstärkt zu Zusammenschlüssen und Kooperationen kommen wird. Dabei wird sich der Wertschöpfungsanteil der Zulieferanten in den nächsten Jahren noch deutlich erhöhen. Der Trend zum Outsourcing von Komplettmodulen reduziert die Fertigungstiefe in der Automobilindustrie auf 15-20% und die Entwicklungstiefe auf 50%. Es wird deutlich, dass Zulieferanten zunehmend auch immaterielle Wertschöpfungsaktivitäten zu übernehmen haben. Darüber hinaus sind durch die steigende Bedeutung von Elektronik stark divergierende Innovations- und Industriezyklen zu bewältigen.

Basierend auf diesen Entwicklungstrends der Automobil- und Zulieferindustrie werden in den neuesten Veröffentlichungen: „Leitfaden zur methodengestützten Umsetzung von Entwicklungspartnerschaften" und „Entwicklungstrends in der Automobil- und Zulieferindustrie" Methoden für erfolgreiche Entwicklungspartnerschaften aufgezeigt. Basierend auf Leitlinien wie „langfristiger Erfolg am Markt" sind vor allem die Gestaltungsfelder Innovationsmanagement, Technologische Suchfelder, Produktordnungssysteme, Projektmanagement, Betreibermodelle, Know-how-Schutz und das Management der Akteure von besonderer Bedeutung. Die Leitlinien und Chancen einer Neuorientierung in der Automobilbranche läßt erkennen, dass unter den Zulieferern ein Wettlauf um die besten Ideen entsteht. Diesen Wettlauf zu gewinnen bedeutet, die Methodenbausteine wie Konzeptwettbewerb, Innovationsroadmaps, Schnittstellendefinition und verifikation, Life-Cycle-Management und Vertragsgestaltung zusammen mit dem Management von Risiken einer Entwicklungspartnerschaft effizient einzusetzen. So ist zu berücksichtigen, dass beim Konzeptwettbewerb das Ziel, den niedrigsten Preis in Relation zur gewünschten Qualität zu erzielen, hinter dem Ziel, die beste mögliche Innovation für ein bestimmtes Bauteil sicherzustellen, verschwindet. Das Prinzip der Vorgehensweise ist immer gleich:

Bei einem Konzeptwettbewerb werden mehrere Zulieferer aufgefordert, ihre Vorschläge für die Realisierung eines Bauteils beim Hersteller zu präsentieren. Der Hersteller versucht, über den Vergleich der verschiedenen Vorschläge ein optimale Lösung zu finden. Er sucht nach Innovationen sowohl bei den Herstellungsverfahren wie im einzubauenden Endprodukt. In der Definitionsphase, Konzeptentwicklung, Serienentwicklung und Serienfertigung wird das Verfahren zum Prüfstein für die Beziehung zwischen Lieferant und Abnehmer. Nur eine faire Abwicklung, bei der jeder Teilnehmer an dem Wettbewerb entsprechend seiner Leistung honoriert wird, kann zu einer dauerhaften Kooperation führen.

Wenn das gelingt, wird der Autohersteller in eine dauerhafte Beziehung mit „seinen" Lieferanten eintreten. Opel, BMW oder auch Ford sind nur einige Vorreiter, die bereits mit Entwicklungspartnerschaften Erfolge erzielen konnten und andere Branchen werden ihnen folgen.

Weiterführende Literatur:

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