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Methodenbasiertes Messeaudit zur Markt- und Wettbewerbsanalyse

[23.08.2021]

Foto: adobe / engel.ac

Eine umfassende Markt- und Wettbewerbsanalyse ist die Grundlage für eine optimale Produktentwicklung. Doch wie lassen sich marktspezifische Daten und Informationen beschaffen? Was sind die aktuellen Markttrends und aktuelle Kundenpräferenzen? Welche Innovationen und Produktfunktionen bietet die Konkurrenz? Und was sind Best Practices? Besonders geeignete Foren für diese Informationsbeschaffung sind Messen. Viele Unternehmen haben aber nicht die Ressourcen, um alle wichtigen Messen zu besuchen, diese systematisch zu analysieren und entsprechend vor- und nachzubereiten, um die erhaltenen Informationen im Unternehmen nutzbar zur Verfügung stehen.

TCW bietet mit dem Messeaudit eine methodengestützte Herangehensweise. Systematisch werden Informationen über Marktumfeld und Wettbewerber zusammengetragen. Trends und Innovationen können somit schnell erkannt und durch eine rasche Verwirklichung in Wettbewerbsvorteile überführt werden.

Ausgangssituation

Die Einführung einer neuen Produktgeneration führte zu einer Erneuerung des Produktportfolios für einen Fahrzeughersteller. Durch die effiziente Umsetzung der Normen durch die Konkurrenz büßte das Unternehmen einen entscheidenden Marktanteil ein. Die qualitativ hochwertigen Fahrzeuge des betrachteten Unternehmens waren insbesondere aufgrund der hohen Produktkosten und den daraus resultierenden Preisen nicht in jedem Segment konkurrenzfähig. Die Produktionskosten wurden zusätzlich durch die steigende Anzahl an Modellen und der damit wachsenden Variantenvielfalt erhöht.

Um einen größeren Marktanteil zu generieren, musste das Unternehmen die Produktpallette verkleinern sowie die Fahrzeuge mit marktgerechten und kundenorientierten Funktionen ausstatten. Die Aufgabenstellung lautete Informationen über Marktsituation, Kundenstrukturen, Käuferverhalten, akute Bedarfe, Wettbewerbersituation, neueste Entwicklungen sowie über Unternehmen, die sich möglicherweise als Wertschöpfungspartner eignen zu sammeln, zu systematisieren und auszuwerten. Dabei unterstützte TCW mit einem Messeaudit bei einer Leitmesse, um Ansätze für die Produktverbesserung und Strategien zur Gestaltung des Produktprogramms zu generieren.

Vorbereitung des Messeaudits

In Interviews mit den Führungskräften wurden die Produkte und Kompetenzen des Unternehmens systematisch erfasst. Messen werden nach Anwendungen und unterschiedlichen Gruppen wie Kunden, Mitbewerbern oder möglichen Partnern ausgewählt. Darauf aufbauend werden spezifische Fragebögen, die den identifizierten Informationsbedarf (z.B. Markttrends, kundenrelevante Produktfeatures, Technologien, etc.) abfragen, erstellt. Spezifische Produkte der Wett­be­wer­ber, die von besonderem Interesse sind, werden definiert. Das ermöglicht den direkten Vergleich konkurrierender Produkte.

Durchführung des Messeaudits

Für die Durchführung des Audits werden die Fragebögen digitalisiert und über ein Tool als mobile App bereitgestellt. Dadurch lassen sich die Antworten direkt dokumentieren und Fotos in einer Cloud ablegen. In einem freien Gespräch werden die Informationen der Fragebögen abgefragt und über das Smartphone oder Tablet dokumentiert. Die zuvor definierten Produkte und Produkteigenschaften werden fotografisch festgehalten, um in der Nachbereitung analysiert zu werden.

Nachbereitung der Audit-Ergebnisse

Im Anschluss an die Messe werden die Ergebnisse strukturiert zusammengefasst und dokumentiert. In einer ersten Analyse werden die Ergebnisse auf kurz- und langfristige Vertriebschancen untersucht. Die Ergebnisse werden dem Management vorgestellt und mit diesem diskutiert. Im Anschluss können die Erkenntnisse in operative Maßnahmenpläne zur Umsetzung übersetzt werden.

Durch TCW-Messeaudits werden Erkenntnisse zur detaillierten Marktverteilung sowie zu neuen Wettbewerbern und bestimmten Zielsegmenten gewonnen. Technische Produktbenchmarks zeigten bereits mögliche Ansätze zu Kosten­ein­spar­ungen zum Beispiel über Materialänderungen. Im Vergleich mit den Konkurrenzprodukten zeigte sich die Möglichkeit zur Reduktion von Over-Engineering, da viele Produkteigenschaften integriert waren, die vom Kunden nicht bezahlt werden und bei der Konkurrenz nicht vorhanden sind.

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