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Produktivitätssteigerung und Steigerung der Anlagenverfügbarkeit in der Prozessindustrie

[23.09.2008]

Foto: Mimi Potter / fotolia.com

Die Anlagenverfügbarkeit ist in der Prozessindustrie einer der kritischen Erfolgsfaktoren. In Zusammenarbeit mit dem TCW konnte nach einer Schulung in schlanker Produktion die Anlagenverfügbarkeit eines Unternehmens aus der Prozessindustrie um bis zu 50% gesteigert werden. Durch die Steigerung der Anlagenverfügbarkeit konnte ein realisierbares Potenzial von 700 Tsd. EUR ausgewiesen werden.

Das betrachtete börsennotierte Unternehmen aus der Prozessindustrie verfügt über Produktionsstandorte in Europa, Asien und Amerika. Durch erhebliche Preissteigerungen bei Rohstoffen und starke Wettbewerber steht das Unternehmen unter ständigem Druck, die Produktivität und die Auslastung der Anlagen zu steigern. Gerade in der Prozessindustrie sind die Anlagenverfügbarkeit und die Anlageneffizienz von herausragender Bedeutung für den Geschäftserfolg. Zur Ursachenbeseitigung von Stillständen wurde die Anlagenverfügbarkeit eingehenden Analysen unterzogen und die Ursachen bewertet. 10 Prozent der gesamten Anlagenverfügbarkeit konnten aufgrund geplanter, aber auch ungeplanter Störzeiten nicht genutzt werden. In Zusammenarbeit mit dem TCW sollten die Stillstandszeiten aufgrund ungeplanter Stillstände reduziert werden.

In gemeinschaftlicher Arbeit mit Personal aus den Instandhaltungsbereichen, der Elektrik, der Schlosserei und den Bereichen der Anlagensteuerung wurden in einem ersten Schritt die Problemstellungen für jeden Prozessschritt definiert. Dazu wurde jeder Prozessschritt einzeln bewertet und die Ursachen der Stillstände eingehender analysiert. Ausgehend von der Problemstellung konnten Handlungsempfehlungen abgeleitet werden, die zu einer Steigerung der Anlagenverfügbarkeit führten. Inhalte der Handlungsempfehlungen waren sowohl organisatorischer, prozessualer als auch technischer Natur. Bei einzelnen Prozessschritten konnten Handlungsempfehlungen wie das Total Productive Maintenance, das 5S-Konzept oder das Poka-Yoke zur Verfügbarkeitssteigerung gegeben werden. Übergreifende organisatorische Handlungsempfehlungen waren zum Beispiel der Aufbau von Kompetenzzentren zur Steigerung der Leistungsfähigkeit innerhalb der Organisation und der Aufbau eines Konzeptes zum Wissenstransfer. Die erarbeiteten Konzepte wurden durch die Mitglieder des Projektes am Ende auf ihre Machbarkeit hin validiert. Zudem konnten Potenziale pro Prozessschritt ausgewiesen und die nötigen Investitionen abgeschätzt werden.

Ergebnis des Projektes war die Senkung der Stillstandszeiten ungeplanter Stillstände um über die Hälfte. Eine Steigerung der Anlagenverfügbarkeit in dieser Höhe bedeutet für das Unternehmen ein jährliches Potenzial von 500 Tsd. EUR gewonnener Deckungsbeitrag. Zudem konnten im Rahmen des Projektes zusätzliche Produktivitätspotenziale ermittelt werden. Die Maßnahmen zur Potenzialerreichung wurden noch während des Projektes definiert und den Verantwortlichen zugewiesen. Erste Maßnahmen wurden bereits eingeleitet. Durch das starke Engagement der beteiligten Mitarbeiter ist davon auszugehen, dass ein Großteil der Potenziale bereits im Laufe der nächsten Monate realisiert werden kann.

Weiterführende Literatur:

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