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Studie Unternehmensstandort Deutschland: Die Unternehmen planen eine Verlagerung von mehr als 150.000 Arbeitsplätzen

[10.12.2004]

Foto: Mimi Potter / fotolia.com

Deutschland als Wertschöpfungsstandort ist unter Druck. Viele Unternehmen haben in den vergangenen Jahren ihre Fertigungstiefe konsequent reduziert und sind dabei, auch Entwicklungstätigkeiten und administrative Aufgaben zu verlagern. Wöchentliche Meldungen über weitere Verlagerungen stellen unsere Wettbewerbsfähigkeit in Frage.

Welche weiteren Entwicklungen haben wir zu erwarten, und - was können wir tun, um eine Trendwende einzuleiten?

Antworten auf diese Fragen wurden im Rahmen der Studie "Unternehmensstandort Deutschland" erarbeitet, die nun der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Die Ergebnisse sind alarmierend. Während in den vergangenen 5 Jahren 32 % der Industrieunternehmen Teilbereiche verlagert haben, planen dies 60 % in den kommenden 5 Jahren. Dabei sind es vor allem kleinere und mittelständische Unternehmen, die neue Verlagerungen planen. Diese betreffen nicht nur die Produktion, sondern vermehrt administrative Funktionen sowie Forschung und Entwicklung. Werden die von den Unternehmen geplanten Verlagerungen tatsächlich durchgefühhrt, dann ist mit einem verlagerungsbedingten Abbau von 760.000 Arbeitsplätzen in der deutschen Industrie für die kommenden fünf Jahre zu rechnen. Berücksichtigt man die möglichen Folgeeffekte in anderen Wirtschaftzweigen, dann könnte sich der verlagerungsbedingte Arbeitsplatzrückgang auf 1,9 Mio. in diesem Zeitraum summieren.

Die Studie zeigt aber auch, welche Möglichkeiten bestehen, um am Standort Deutschland auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu arbeiten. Hierzu werden Ansätze beschrieben, die sich sowohl an Unternehmen, Tarifpartner als auch an die Politik richten. In Fallstudien wird gezeigt, wie es Unternehmen gelang, wettbewerbsfähige Wertschöpfungsstrukturen in Deutschland zu gestalten.

Informationen zur Studie erhalten Sie unter Studie: W²ert-D Unternehmensstandort Deutschland.

Dem Thema Outsourcing widmet sich auch das 12. Münchner Management Kolloquium am 01. Und 02. März 2005 mit dem Titel "Wertschöpfung und Wettbewerb: Haben Unternehmen eine Heimat?".

Unter anderen werden Herr Dr. Wolfgang Reitzle, Vorsitzender des Vorstands der Linde AG die Produktivitätsquellen der Linde AG vorstellen, Wolfgang Mayrhuber, Vorstandsvorsitzender Deutsche Lufthansa AG zum Luftverkehr als Motor von Innovation und Wachstum sowie Dr. Cordes, Mitglied der DaimlerChrysler AG zu innovativem Denken über die Produkte hinaus referieren. Möglichkeiten zur aktiven Gestaltung von Globalisierung zeigen Dr. Zumwinkel, Vorsitzender der Deutschen Post AG, im Rahmen der Unternehmenskultur und Führung, Liz Mohn, Vorsitzende der Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft, für die Produktion Dr. Hambrecht, Vorstandsvorsitzender der BASF AG und im Automobilbereich Carl-Peter Forster, President General Motors Europe.
Ãœber erfolgreiche Wertschöpfungsgestaltung bei Dienstleistungen sprechen Dr. Walter, Vorstandsvorsitzender der Dresdner Bank AG und Dr. Frenzel, Vorsitzender des Vorstands der TUI AG.

Weitere Informationen zum Management Kolloquium erhalten Sie unter www.management-kolloquium.de.

Weiterführende Literatur

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