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TCW-Modulbewertungsmodell – Planungssicherheit bei der Gestaltung der Modularisierung.

[27.07.2020]

Foto: styleuneed - stock.adobe.com
Die produzierende Industrie steht vor dem Hintergrund der Corona-Krise mehr denn je vor der Herausforderung, ihre Produktionsstrukturen zukunftsfähig zu gestalten. Der zunehmende Kosten- und Qualitätsdruck auf internationalen Märkten mit steigenden und individualisierten Kundenanforderungen verlangt Unternehmen ein hohes Maß an Flexibilität ab. Diese notwendige Flexibilität liefert in diesem Zusammenhang das Konzept der Modularisierung. TCW unterstützt Unternehmen bei der Entwicklung und Definition einzelner Module durch ein Bewertungsmodell über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg.

Herausforderungen und Zielsetzungen des TCW-Modulbewertungsmodells

Gewinnorientierte Unternehmen stehen vor immer dynamischeren und zugleich komplexeren Herausforderungen. Die zunehmende Globalisierung und Internationalisierung der Märkte verstärkt den Wettbewerb durch die Erweiterung der Absatzmärkte und intensiviert die Last auf Seiten der zeitlichen Dimension in Form immer kürzerer Innovationszeiträume und Produktlebenszyklen. Damit einhergehend ist insbesondere der steigende Kostendruck, der durch die internationale Corona-Krise zusätzlich verschärft wird.

Eine hohe Qualität als Erfolgsfaktor über die gesamte Wertschöpfungskette ist für den Unternehmenserfolg unabdingbar. Auch die zunehmend individuellen Anforderungen der neuen Kundengruppen erfordern eine flexible sowie proaktive Ausgestaltung aller Unternehmensorganisationen.

Das Konzept der Modularisierung wurde durch TCW in zahlreichen Projekten umgesetzt, um die notwendige Flexibilität zu erzielen, indem die Herangehensweise für die Produktgestaltung, die Produktion und in der gesamten Supply Chain eingeführt wird. Dabei werden komplexe Gesamtstrukturen in einzelne Module unterteilt. Basismodule bilden die zwingend erforderliche Grundstruktur des Produkts ab, Erweiterungs- und Applikationsmodule erzeugen die Produktvielfalt. Sämtliche Module werden in einem Baukasten zusammengefasst. Um Kosten-, Zeit- und Qualitätsvorteile realisieren zu können, gilt es bei der Architekturgestaltung die Einhaltung spezifischer Eigenschaften zu berücksichtigen, sodass mit Hilfe standardisierter Einzelkomponenten die Komplexität vor allem in der Produktion beherrschbar wird.


Vielfach stellten Unternehmen fest, dass sie zwar über die Kompetenz zur Modulgestaltung verfügen, ihnen aber die notwendigen Berechnungsmodelle fehlen, um den Nutzen ganzheitlich zu erfassen. Dafür bietet TCW IT-gestützte Berechnungsmodelle an, welche die Wirtschaftlichkeit einzelner Module über die gesamte Wertschöpfungskette bewerten und bei Bedarf auf Basis der Kapitalwertmethode der Gesamtnutzen ermittelt wird.

Vorgehensweise des TCW-Modulbewertungsmodells

Das TCW-Modulbewertungsmodell unterstützt bei der Beantwortung zweier zentraler Fragen der Modularisierung und liefert eine auf Fakten aufgebaute Entscheidungsgrundlage zur zukünftigen Ausrichtung der Unternehmensstrategie, welche zudem mit Hilfe von qualitativen Kriterien untermauert wird.

Die quantitative Frage beschäftigt sich damit, welche Kosteneffekte und Einsparungen einzelne Module in der Produktion und Logistik, der Beschaffung und der Entwicklung sowie in den weiteren Unternehmensbereichen hervorrufen. Dabei werden sämtliche Einmal-, Planungs-, Komplexitäts-, Produktions-, Qualitäts-, Gewährleistungs- sowie Investitionskosten, welche in der gesamten Prozesskette des Unternehmens anfallen, berücksichtigt. Die zweite Frage beschäftigt sich mit dem Thema „Make-or-Buy“. Hierbei beantworten wir, ob für bestimmte Module eine komplette Fremdvergabe an Lieferanten oder unterschiedliche Varianten der Inhouse-Montage von wirtschaftlichem Vorteil sind.

Mit Hilfe der TCW-Vorgehensweise können diese Fragen modul- und unternehmensindividuell beantwortet werden. Eine Unternehmens- und Umfeldanalyse konzentriert sich auf die Identifikation von kundenspezifischen Rahmenbedingungen sowie die Aufstellung eines Modulkatalogs. Basierend auf den erhobenen Daten erfolgt die kundenindividuelle Parametrisierung der vorhandenen und erprobten TCW-Modulbewertungsmodelle, sodass der aufgestellte Modulkatalog anhand monetärer Fakten bewertet werden kann. Die Anpassung des IT-Tools richtet dieses vorrangig auf den kundenindividuellen Betrachtungsgegenstand aus und garantiert durch unternehmensinterne Eingabedaten, wie beispielsweise Montage- oder Logistikkostensätze, die Richtigkeit der Berechnung. Das Ergebnis ist die Aufstellung eines nach Wirtschaftlichkeit der einzelnen Module priorisierten Modulkatalogs, welcher lediglich Module mit positivem Kapitalwert enthält.

Für eine ganzheitliche Bewertung zeigt sich erfahrungsgemäß, dass neben der quantitativen Bewertung auch eine Berücksichtigung weiterer Einflussfaktoren ratsam ist, die zwar nicht durch ein Rechenmodell aber durch Argumentenbilanzen abzubilden sind. TCW empfiehlt, beides aufzugreifen.

Abschließend erfolgt die Ableitung konkreter Handlungsempfehlungen und Sofortmaßnahmen. Hierzu werden vor dem Hintergrund der bewerteten Module explizite Empfehlungen erarbeitet sowie ein konkreter Roll-out-Plan der einzelnen Module definiert.


Ergebnis TCW-Modularisierungsbewertung

Das Ergebnis der Modulgestaltung mit Hilfe des TCW-Modulbewertungsmodells ist ein konkreter und gewichteter Modulkatalog zur Erhöhung der zukünftigen Leistungsfähigkeit des Unternehmens. Hierzu wird ein Maßnahmenplan definiert, um mit Hilfe eines definierten Vorgehens die Module zeitnah umzusetzen.

Darüber hinaus kann durch den Einsatz des TCW-Modulbewertungsmodells der Planungsaufwand und Planungszeitraum bei der Moduldefinition erheblich gesenkt werden.

Das größte Potenzial stellt die Erhöhung der Planungssicherheit, beziehungsweise die Erhöhung der Planungsqualität auf Basis harter Fakten, dar. TCW gelang es bei Modularisierungsprojekten die Planungssicherheit bei der Moduldefinition und Modulbewertung, um bis zu 40% zu erhöhen.

Darüber hinaus ist die TCW-Modularisierungsbewertung ein Enabler für Skaleneffekte und qualitative Merkmale wie die Erhöhung der Wandlungsfähigkeit von Produktionssystemen.


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