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Technologiebewertung von innovativen Antriebstechnologien in der Automobilindustrie

[15.02.2009]

Foto: alphaspirit / fotolia.com
In der Automobilbranche stehen große technologische Umschwünge bevor. Die Entscheidung, ob bestimmte Zukunftstechnologien bei Entwicklungsprojekten berücksichtigt werden sollen, erfordert umfassende Kenntnisse über bestehende Lösungsansätze, Aktivitäten des Wettbewerbs und mögliche Lieferanten und Entwicklungspartner. Das TCW unterstützte einen führenden Automobilkonzern mit einer Technologiestudie zu innovativen Antriebstechnologien.

Für die anstehende Konzeptphase einer Fahrzeugentwicklung mit innovativer Auslegung musste kurzfristig entschieden werden, ob bestimmte Antriebstechnologien für das zu entwickelnde Fahrzeug berücksichtigt werden sollen.

Die im Hause verfügbaren Informationen über die infrage kommenden Technologien waren für diese Entscheidung jedoch nicht ausreichend und sollten erweitert und vertieft werden. Benötigt wurden insbesondere ein Vergleich unterschiedlicher technischer Lösungsprinzipien, aktuelle Entwicklungen von Wettbewerbern sowie Kenntnisse über mögliche Lieferanten und Entwicklungspartner.

Das TCW ermittelte die erforderlichen Informationen im Rahmen einer Technologiestudie, die in einer konkreten Empfehlung eines Lösungsprinzips und einer Kostenbewertung mündete.

Zunächst wurden die zu untersuchenden Antriebstechnologien auf Basis einer grundlegenden Recherche klassifiziert. Anhand von Schlüsselparametern wurde eine Unterscheidung in unterschiedliche Lösungsprinzipien vorgenommen. Diese Lösungsprinzipien dienten als Strukturierungskriterium für die weitere Untersuchung.

Die strukturierte Recherche gliederte sich in eine umfassende Auswertung verfügbarer Informationsquellen sowie eine detaillierte Analyse von Patenschriften und Patenanmeldungen.

Als Informationsquellen für die Recherche wurden neben relevanten Internet-Auftritten auch Diskussionsforen im Internet, die Fachpresse, Fachtagungen und wissenschaftliche Schriften herangezogen.

Ergebnisse aus diesem Teil der Untersuchung waren eine umfassende und strukturierte Übersicht über Aktivitäten von Wettbewerbern sowie von möglichen Lieferanten.

Für Lieferanten und Wettbewerber wurden bereits erhältliche und angekündigte Produkte, Komponenten sowie Referenzanwendungen aufgezeigt und verdichtet. Zu interessanten Produkten wurden detaillierte technische Daten der unterschiedlichen Lösungen aus unterschiedlichen Quellen zusammengefasst und konsolidiert, verglichen und bewertet. Darüber hinaus wurden Entwicklungstrends bei Wettbewerbern herausgearbeitet.

Die Analyse der Patent- und Offenlegungsschriften erfolgte sowohl Top-down über die entsprechenden Patentklassifikationen als auch Bottom-up über eine Freitextsuche. Weitere relevante Schriften ergaben sich anhand der Entgegenhaltungen zu interessanten Patenten. Auf diese Weise wurden fast 3.000 Dokumente identifiziert, aus denen nach einer mehrstufigen Überprüfung der Relevanz für die zu untersuchenden Fragestellungen und des Neuigkeitsgrads letztendlich gut 100 für eine detaillierte Untersuchung berücksichtigt wurden. Dabei erfolgten eine Systematisierung anhand der erarbeiteten Struktur und eine Sammlung von Vor- und Nachteilen der dokumentierten technischen Lösungen.

Durch die Kombination der Ergebnisse beider Teiluntersuchungen konnten die unterschiedlichen Lösungsprinzipien umfassend bewertet und eine Empfehlung für ein Lösungsprinzip ausgesprochen werden.

Für diese Lösung wurden die technische Machbarkeit und die Kosten anhand von Musteranfragen bei Lieferanten gezeigt und die Integrationskosten in das Gesamtfahrzeug quantitativ abgeschätzt.

Die Ergebnisse ermöglichten eine fundierte Entscheidung hinsichtlich der für das Entwicklungsprojekt zu verfolgenden Technologien. Die detaillierte Dokumentation und Strukturierung der analysierten Patentdokumente eignet sich als Referenzunterlage für die vertiefende Untersuchung von technischen Lösungen während des Entwicklungsprojekts. Die Informationen über mögliche Lieferanten sowie deren relevanter Produkte bilden die Grundlage für Verhandlungen über mögliche Kooperationen.

Weiterführende Literatur

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