^

Vorteile der Modularisierung der Baustellenorganisation

[11.03.2015]

Foto: Paulista - fotolia.com
Modularisierung bietet im Baugewerbe nicht nur in Planung und Produktion große Chancen. Sie lässt sich auch für die Baustellenorganisation erfolgreich einsetzen. Die Komplexität in der Layoutplanung reduziert sich dadurch wesentlich. Die Optimierung der Logistik verkürzt die Bauzeit von Wohnanlagen und Bürokomplexen in Pilotprojekten um bis zu 60%.

Vorteile einer modularen Baustellenplanung

Ein durchgeplantes Baustellenlayout schafft zu Beginn eins Bauvorhabens die Voraussetzungen für einen reibungslosen Bauablauf sowie den wirtschaftlichen Einsatz der Ressourcen. Dies äußert sich in kürzeren Bauzeiten, verminderten Baukosten und sinkenden Risiken.

Ein modulares Konzept standardisiert möglichst viele Aspekte bei der Planung des Baustellenlayouts. Es gewährleistet optimale Voraussetzungen für den Baustellenablauf und die Montage der Module. Die Zusammensetzung der Baustelle erfolgt am wirtschaftlichsten nach einem modularen Baukastenprinzip. Dieses wurde vom TCW gemeinsam mit den Kunden analog der modularen Fabrik in der Automobilindustrie entwickelt.

Ziel ist es, eine hohe Ressourceneffizienz auf der Baustelle zu erreichen und die Montage eng mit der Herstellung der Module in der modularen Fabrik abzustimmen. Das Baustellenlayout für ein Einzelhaus oder eine Großbaustelle wird wie bei der Produktionsplanung einer Fabrik wegeoptimiert und ressourcenschonend entworfen. Im Vorfeld festgelegte Planungsmodulen erleichtern dies. Diese orientieren sich am Grundraster der Gebäudemodule.

Abbildung 1 zeigt eine vereinfachte Darstellung. Der Einsatz von 3D-Modellen für eine Ablaufsimulationen, welche direkt mit der Gebäudedatenmodellierung verknüpft sind, trägt weiter zur Qualitätssicherheit bei. Es ist möglich für unterschiedliche Bauvorhaben vorgefertigte Layoutvarianten mit Hilfe computergestützten Datenbanken oder Bibliotheken auszuwählen.

Verbesserungen bei Logistik auf der Baustelle

Die Modularisierung im Hausbau gewährleistet eine bedarfsgesteuerte und produktionssynchrone Versorgung der Baustelle direkt aus der Fabrik.

Vorgehensweise:

  1. Definition der Anlieferposition
  2. Auswahl der gewünschten Materialien zur Bestellposition
  3. Versand der Module zur Baustelle direkt aus der Produktion
  4. Anlieferung an die Anlieferposition, die mit einer Erfüllungsmeldung durch den Zulieferer abgeschlossen wird (nach dem Just-in-Sequence Prinzip)

In Ergänzung zu den Modulen wird im Versand der Fabrik zu jedem Haus ein spezieller Baustellencontainer kommissioniert. Er enthält alle Werkzeuge und Vorrichtungen, um die Suchzeiten auf der Baustelle zu minimieren. Die Module und Baumaterialien werden nach Möglichkeit ohne Lagerung auf der Baustelle angeliefert, um Kosten, Lager- und Transportschäden zu vermeiden. Aufgrund der hohen Beteiligung von Zulieferern während der Produktion der Gebäudemodule ist es notwendig, die Zulieferer in den Logistikprozessen zu integrieren. Dafür entwickelte das TCW ein technologiegestütztes Anlieferkonzept analog zum Yard Management in der Logistik.

Vorteile der frühzeitigen Planung:

  • niedrigere Transportkosten
  • hohe Transportqualität
  • vollautomatisierte Transportsysteme

Durch die Modularisierung entstehen auch neue Risiken. Mit dem Einsatz eines entsprechenden Controlling- oder Überwachungssystems im Rahmen der Baustellenbewirtschaftung oder der Gebäudedatenmodellierung können Risiken eingeschränkt und überwacht werden. RFID Transponder sorgen dafür, dass während der gesamten Bauzeit individuelle Produktionsdaten und Materialflüsse von der Produktion bis zum Verbau des Moduls zurückverfolgt und dokumentiert sind. Die modularisierte Baustellenorganisation ermöglicht eine Zeitersparnis von bis zu 60% gegenüber herkömmlichen Baustellen.

Publikationen

VorherigeNächste