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Untersuchung der Zukunftsfähigkeit von Strategie und Organisation durch Stresstests

[29.10.2014]

Foto: ra2 studio - fotolia.com
Im Rahmen eines vom TCW durchgeführten Beratungsprojekts wurde ein Stresstest zur Untersuchung der Zukunftsfähigkeit der Strategie und Organisation eines Automobilzulieferers durchgeführt. Anhand von verschiedenen Zukunftsszenarien wurde das Unternehmen auf die Belastungsprobe gestellt. Im Ergebnis wurde eine Maßnahmen-Roadmap entwickelt, um auf zukünftige Krisen vorbereitet zu sein.

Zielsetzungen des Stresstests

Die Ausgangssituation im Unternehmen war gezeichnet durch die Erfahrungen der Umsatzeinbrüche aus den Krisen am europäischen Automobilmarkt. Nur durch einschneidende Einsparmaßnahmen konnte das Unternehmen seine Wirtschaftlichkeit wiederherstellen und kehrte langsam zum Wachstumskurs zurück. Der Stresstest wurde durchgeführt, um auf zukünftige Veränderungen im Umfeld rechtzeitig reagieren zu können. Zielsetzung des Projektes war es, in Form von Szenarien unterschiedliche mittel- bis langfristige Entwicklungsmöglichkeiten im sozio-ökonomischen Umfeld zu eruieren und deren Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens zu bewerten. Aus den bewerteten Szenarien sollen im Anschluss entsprechende Handlungsempfehlungen in Bezug auf die Unternehmensstrategie sowie die Organisationgestaltung und dimensionierung abgeleitet werden.

Vorgehensweise des Stresstests von Strategie und Organisation

Die Durchführung des Stresstests erfolgte in drei Arbeitspaketen.

Ausgangspunkt des Projekts bildete die Erarbeitung eines Projekt- und Analyse­leit­fadens. Die sich daran anschließende Unternehmens- und Umfeldanalyse fokussierte sich auf die Erfassung und Strukturierung entscheidungsrelevanter Daten für die Stresstests. Hierzu wurde das vorhandene Datenmaterial ausgewertet. Während sich die Unternehmensanalyse auf die Erfassung interner Stärken und Schwächen fokussierte, konzentrierte sich die Umfeldanalyse auf die Identifikation von Chancen und Risiken. Hierzu erfolgte eine Analyse der Kernkompetenzen und des Produktportfolios sowie ein Wettbewerbsvergleich von Produkt und Technologie. Darüber hinaus erfolgte eine grundlegende Umfeldanalyse, die eine Branchenstrukturanalyse, eine Markt- und Wett­bewerbsanalyse sowie eine PEST-Analyse umfasste. Die Analysen wurden zur Ableitung von Szenarien im Rahmen einer SWOT-Analyse konsolidiert.

Im Rahmen des zweiten Arbeitspakets erfolgte die Ableitung und Bewertung von mittel- bis langfristigen Entwicklungslinien auf Grundlage unterschiedlicher Planungs- und Umfeldszenarien. Hierzu wurden zunächst auf Basis der Daten der Analysephase Optionen erarbeitet, die sich hinsichtlich Markt- und Umsatzentwicklung, Geschäftsmodellentwicklung, Kostenstrukturen, Investitionen sowie weiterer Faktoren unterscheiden. Im Anschluss wurden die Parameter nach Eintrittswahrscheinlichkeit priorisiert und mit Hilfe eines Stresstests hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit des Kunden bewertet. Hieraus ergaben sich vier analysierte Entwicklungspfade.

Aufbauend auf den Szenarien erfolgte die Ableitung konkreter Handlungsempfehlungen zur strategischen Positionierung sowie zur Ausrichtung und Dimensionierung der Organisation des Unternehmens. Hierzu wurden vor dem Hintergrund der priorisierten und bewerteten Parameter der Szenarien konkrete Empfehlungen erarbeitet, welche die bestmögliche Anpassung an die veränderten Umfeldbedingungen sicherstellen. Im Bereich der strategischen Positionierung bezogen sich die Handlungsempfehlungen im Wesentlichen auf die Ausrichtung des Geschäftsmodells und des Produktportfolios. Im Bereich der Organisation umfassten die Handlungsempfehlungen hauptsächlich die Dimensionierung und Strukturierung der Organisation sowie die Anpassung relevanter Geschäftsprozesse. Als Ergebnis wurden die jeweiligen Handlungsempfehlungen für Strategie und Organisation strukturiert aufbereitet und mit konkreten Maßnahmenvorschlägen hinterlegt.

Ergebnis des Stresstests

Das Ergebnis des Stresstests war ein konkreter Maßnahmenplan zur Sicherung der Robustheit des Unternehmens. Darüber hinaus konnten durch die Anpassung der Organisation und Prozesse Durchlaufzeiten um 14% reduziert werden. Insgesamt ermöglicht die neue Organisation eine schnellere Kapazitätsanpassung. Darüber hinaus konnte durch die Diversifizierung des Geschäftsmodells die Abhängigkeit von kritisch eingestuften Märkten und Kunden reduziert werden.

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