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Anwendungserweiterung der Adaptiven Spielifizierung

[20.07.2021]

Foto: adobe / bas121

In einer Zeit mit hohem Home Office Anteil ist die Spielifizierung empfohlen. Zur Steigerung der Quantität und Qualität der Vorschläge im Kontinuierlichen Verbesserungsprozess hat sich die Adaptive Spielifizierung als innovativer Ansatz bewährt. Die Adaptivität bewirkt, dass sich spielifizierte Anwendungen im Unternehmen an die spielerischen Interessen von Mitarbeitern anpassen. Die in Praxisanwendungen gewonnenen Erkenntnisse über die Akzeptanz sowie die Verhaltensmuster der Mitarbeiter fließen in die Weiterentwicklung des Konzepts und machen es für eine Reihe von Anwendungen nutzbar.

Stärken der Adaptiven Spielifizierung im KVP

Die Anwendungsfälle für die adaptive Spielifizierung sind vielfältig. Besonders hervorzuheben sind die nachgewiesenen Effekte im Kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP). Der Hintergrund dessen liegt darin, dass der KVP in der Regel ohne Spielifizierung im Unternehmen nur zeitweise eine priorisierende Aufmerksamkeit erfährt und die Beteiligung auf Dauer zurückgeht. Nicht nur die vom TCW unterstützte ganzheitliche Umsetzung auf IT-Plattformen, sondern insbesondere die richtige Analyse der Mitarbeitermotive und Prozessgestaltung sind Erfolgsfaktoren, um auch dauerhaft mit dem KVP Verschwendung zu reduzieren sowie neue Wettbewerbsvorteile zu schaffen. Die Entwicklung des adaptiven Spielifizierungskonzepts baut auf der Ausgestaltung der Kernelemente der Spielifizierung auf und fokussiert auf die Steigerung der intrinsischen Motivation von Mitarbeitern durch die spielerische Gestaltung von klassischen Unternehmensaufgaben. Das Spielifizierungskonzept gilt es mit den vorhandenen Unternehmensstrukturen und -prozessen in Einklang zu bringen. Wird dies erreicht hat die adaptive Spielifizierung, wie Erfolge zurückliegender Projekte zeigen, zwei wesentliche Vorteile gegenüber traditionellen Instrumenten:

  1. Die Mitarbeiter sind aufgrund der Faktoren Spaß und Herausforderung aus eigenem Anreiz heraus bestrebt, die Unternehmensziele zu erreichen und sind dadurch kreativer sowie leistungs- und belastungsfähiger.
  2. Der Effekt wird durch die Adaptivität als kontinuierliche Anpassung an den individuellen Mitarbeiter stabilisiert und dauerhaft nutzbar gemacht, siehe Abbildung 1.

Weiterentwicklung des Konzepts

Zur Umsetzung einer voll-funktionsfähigen Adaptivität wurden im ersten Schritt mittels anonymisierten Fragebogen Initialdaten zur typenspezifischen Akzeptanz von Spielelementen gesammelt. Die Anwendungsbeobachtung hat gezeigt, dass die Benutzer im Laufe der Zeit ihr Interesse an bestimmten Spielelementen und Aufgaben verlieren und einem neuem Spielertyp zugeordnet werden müssen. Das adaptive Spiel passt sich diesem Typenwechsel an. Es wurden im zweiten Schritt kontinuierlich Daten gesammelt, die den Typenwechsel und das weitere Nutzungsverhalten dokumentieren. Durch Verfahren des maschinellen Lernens, ausgeführt von Softwarerobotern, wurden Auffälligkeiten in den Daten erkannt und in ein Modell überführt. Durch das Modell ist es möglich, die Anwendung zu simulieren und sie durch die Detaillierung und Optimierung der Spielelemente zu verbessern. In einem Test hat sich gezeigt, dass die modellbasierte Optimierung im Durchschnitt die Beteiligung auf der Plattform bei gleicher Problemstellung mit neuen Probanden um 30% verbessert und die ermittelten Potenziale im KVP um durchschnittlich 22% steigen.

Potenzielle neue Anwendungsbereiche im Home-Office

Eine Umfrage unter den Probanden ergab eine hohe Akzeptanz für das Konzept der adaptiven Spielifizierung. Zugleich wurden potenzielle neue Anwendungsfälle mit den Praxispartnern diskutiert. Hier ergeben sich große Potenziale im Home-Office. Es lässt sich mittels der Spielifizierung die Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter abbilden sowie die Zielerreichung transparent machen. Hier können beispielsweise Punkte und Abzeichen für die erledigten Aufgaben, die eingeloggte Arbeitszeit oder die Beantwortung von Emails und Anfragen von Kollegen vergeben werden. Durch die Adaptivität wird das Spieldesign den unterschiedlichen Mitarbeitertypen gerecht. Dies gilt auch dafür, ob das Spiel stärker im Vordergrund oder im Hintergrund laufen soll. Die Spielifizierung bietet über die Funktionalität den Vorteil die Bindung zu den Mitarbeitern im Home-Office zu erhöhen.

Umsetzung der adaptiven Spielifizierung in Unternehmen

Das TCW unterstützt Unternehmen bei der Gestaltung, Umsetzung und Implementierung von Spielifizierungskonzepten. Gemeinsam mit dem Kunden werden potenzielle Anwendungsfälle diskutiert und im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit untersucht. Das TCW diskutiert darüber hinaus mit den Unternehmen, inwieweit neue Formen der Gruppenarbeit notwendig sind und ob diese in die Anwendung aufgenommen werden sollten. Die Einführungsstrategie wird an die Rahmenbedingungen des Unternehmens angepasst. Insbesondere bei großen Unternehmen wird in der Regel mit der Pilotierung begonnen, um erste Anwenderdaten für eine Optimierung zu sammeln, während bei kleinen Unternehmen oder einzelnen Organisationseinheiten eine rasche Komplettimplementierung sinnvoll ist.


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