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Auf dem Weg zur Leadership-Excellence

[09.03.2002]

Foto: coramax / fotolia.com
Sehr treffend wird die derzeit vorhandene Führungssituation im nationalen wie internationalen Raum durch folgendes Zitat beschrieben: „Es gibt in Amerika eine sehr schöne Unterscheidung zwischen dem alten Chef-Gebahren und dem, was wir heute unter Leadership verstehen. Der Unterschied, so sagen die Amerikaner, ist folgender:, „A boss says: ‘Go!‘ – A leader says: ‘Let‘s go!‘".

Das traditionelle Bild des „technokratischen Managers" weicht der Vision eines modernen und kreativen Leaderships. Führen bedeutet nicht nur steuerndes Eingreifen, sondern Begeistern, Visionen wecken und auf ein gemeinsames Ziel effektiv hinarbeiten. Traditionelle Management-Ansätze greifen in diesem Fall zu kurz. Das turbulente Unternehmensumfeld erfordert dynamisches Leadership, das Mitarbeiter und Führungskräfte aller Ebenen zur aktiven Gestaltung ihres eigenen Arbeitsumfeldes, zur permanenten Optimierung von Prozessen, zur Institutionalisierung flexibler Unternehmensstrukturen sowie zur Förderung von Kreativität und Innovation motiviert. Wie die vielfältigen Praxiserfahrungen aus Mitarbeiterbefragungen und Führungskräftebeurteilungen zeigen, tun sich Unternehmen immer noch schwer, das Konzept des modernen und kreativen Leaderships in die Realität umzusetzen.

Der Weg zur Leadership-Excellence ist noch weit. Den Mitarbeiter als Mitunternehmer zu sehen, als aktiver Coach an der Persönlichkeitsentwicklung der Führungskräfte und Mitarbeiter mitzuwirken, partizipative Zielvereinbarung, innovative Arbeitszeit- und Entgeltgestaltung, durchgängige Strategieorientierung, Mut zum Risiko, Forcierung einer unternehmensspezifischen Qualifizierungs­offensive sowie Unterstützung eines aktiven Wissensmanagements sind Meilensteine auf dem Weg zur Leadership-Excellence. Erfolgreiches Leadership geht mit einem evolutorischen Wandel des Führungsverständnisses einher, das nicht einseitig verordnet werden kann, sondern sich mittelfristig, gestützt durch personenspezifische Entwicklungs- und Coachingmaßnahmen entfalten muss.

Nachhaltige Leadership-Entwicklung kann mit der Methodik des 360°-Feedbacks zielorientiert gemeistert werden. Dieses Instrument ermöglicht durch die Einbeziehung verschiedener Beurteilungsperspektiven ein differenziertes Bild der aktuellen Organisations- und Führungsstruktur. Die Führungskräfte als zukünftige erfolgreiche "Leader" werden von Mitarbeitern, Vorgesetzten, Kollegen, Kunden oder Partnern detailliert auf ihre Führungsleistung in qualitativer Hinsicht beurteilt. In Abhängigkeit der Ergebnisse des 360°-Feedbacks werden personenspezifische Entwicklungs- und Aktionspläne formuliert, Entwicklungs- und Lernziele vereinbart sowie Leistungsindikatoren zum Feedback-Controlling definiert. Parallel dazu fließen die Resultate in die zyklisch durchzuführende Management-Potenzialanalyse ein, die durch Befragungen, Beobachtungen und weiterführende Methoden versucht, das Kompetenz-, Leistungs- und Führungskräfteprofil der Vertreter des modernen und kreativen Leaderships zu identifizieren und zu fördern.

Leadership-Entwicklung braucht Zeit. Erst wenn die Mitarbeiter und Führungskräfte einhellig, wie Tom Peters, Mitautor des Bestsellers "In Search of Excellence" aussprechen: "Befehle bellen ist out. Neugier, Initiative und Phantasie sind in.", dann wird Leadership-Excellence zur Realität und zum Erfolgsgaranten.

Literaturhinweise:

 

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