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Schleppeffekte – Projektergebnisse ins Produktprogramm übertragen
[04.12.2025]
Foto: iStock - master1305
In jedem Beratungsprojekt werden Potenziale erzeugt, die weit über den unmittelbaren Projektrahmen hinausreichen. Diese sogenannten Schleppeffekte eröffnen die Möglichkeit, Ergebnisse auf das gesamte Produktprogramm zu übertragen und so ein Vielfaches des ursprünglichen Nutzens zu erzielen. Zwei Praxisbeispiele zeigen, wie TCW Unternehmen dabei unterstützt hat, Projektergebnisse systematisch zu skalieren und nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu sichern.
Was sind Schleppeffekte und warum sind sie entscheidend?
Projekte liefern meist kurzfristige Verbesserungen – etwa Quick Wins oder Maßnahmen mit direkter Umsetzbarkeit. Nicht geringer ist das auch der Anspruch - Projekte werden umgesetzt insbesondere in der Beratung, um möglichst schnell einen Einspareffekt zu erzielen. Der oft übersehene Hebel entsteht jedoch durch Schleppeffekte: Lösungen, die sich auf weitere Produkte, Plattformen oder ganze Portfolios übertragen lassen.
Die Erfahrung zeigt: Wer Projektergebnisse konsequent ins Produktprogramm überführt, steigert die Wirkung eines Projekts um ein Vielfaches.
Vier Arten von Projektpotenzialen – wo entstehen Schleppeffekte?
In Beratungsprojekten lassen sich Potenziale in vier Kategorien einteilen:
Direkt umsetzbare Potenziale – mittel- bis kurzfristig realisierbar.
Ideenspeicher – Ansätze für künftige Entwicklungen.
Schleppeffekte – übertragbare Konzepte, die nachhaltigen Mehrwert schaffen.
Gerade die letzte Kategorie erfordert eine methodische Analyse: Welche technischen und wirtschaftlichen Lösungen lassen sich von einem Projekt auf andere Produkte skalieren?
Praxisbeispiel 1: Technische Übertragung
Ein europäischer Hersteller von Türkomponenten stand vor der Aufgabe, die Kostenstruktur einer spezifischen Produktlinie zu optimieren. Im Projekt wurden direkte Einsparungen von 24% erzielt. Es gab auch mehrere übertragbare Konzepte, darunter:
innovative Gehäusekonzepte mit Kunststoffabdeckungen,
kosteneffiziente Laser-Markierungen,
vereinfachte Konstruktionen für Einstellkomponenten.
Durch die systematische Übertragung auf weitere Serien können signifikante Kostensenkungen im gesamten Portfolio realisiert werden. Allein die übertragbaren Maßnahmen brachten in dem initialen Projekt auf einer Produktlinie eine Einsparung von 21%. Die Übertragung geschieht natürlich nicht 1:1 – es muss auf die jeweiligen Produktlinien angepasst werden. Die Anpassungsentwicklung und die Implementierung ist um ein Vielfaches einfache, da firmenintern auf Vorwissen und das neu generierte Erfahrungswissen zurückgegriffen werden kann. Wir im TCW haben die in zahlreichen Projekten bewährten Methoden und Konzepte, um diesen Prozess zielgerichtet zu begleiten.
Abb. 1 Relevante Initiativen für das Produktprogramm
Praxisbeispiel 2: Fahrzeugkomponenten – Skalierung von Einsparpotenzialen
Ein globaler Zulieferer im Bereich Fahrzeuge analysierten wir im Rahmen einer Produktklinik die Herstellkosten ausgewählter Kompressoren. Neben Einsparungen von bis zu 15 % für das Einzelprodukt wurden Konzepte wie optimierte Ventilplatten oder vereinfachte Fertigungstechnologien auf das gesamte Produktprogramm übertragen.
Fazit: Wie Sie Schleppeffekte systematisch nutzen können
Schleppeffekte entstehen nicht zufällig, sondern sind das Resultat einer strukturierten Vorgehensweise. In nahezu jedem Projekt werden Ansätze identifiziert, die nicht nur für das analysierte Produkt gelten, sondern auf ganze Produktfamilien oder Plattformen übertragbar sind. Die Herausforderung für Unternehmen besteht darin, diese Potenziale frühzeitig zu erkennen, sauber zu bewerten und gezielt im Produktprogramm zu verankern.
Der erste Schritt liegt in der systematischen Kategorisierung von Projektpotenzialen. Während Quick Wins und kurzfristige Maßnahmen schnell sichtbar werden, müssen Schleppeffekte gesondert betrachtet werden. Sie erfordern eine methodische Analyse, in der technische Machbarkeit, wirtschaftlicher Nutzen sowie Übertragbarkeit geprüft werden. Oft zeigt sich: Eine Lösung, die in einem Pilotprojekt funktioniert, kann – mit geringen Anpassungen – auch in anderen Baureihen signifikante Effekte entfalten.
TCW nutzt hierfür Methoden wie Value Analysis/Value Engineering, um die Funktionskostenstruktur von Produkten transparent zu machen. Ergänzend werden durch Benchmarking externe Best Practices einbezogen, um den Transferhorizont zu erweitern. Mit der Product Clinic steht ein erprobtes Instrument zur Verfügung, das nicht nur Einzelprodukte optimiert, sondern gezielt den Transfer auf das gesamte Programm vorbereitet.
Besonders entscheidend ist die Gestaltung des Roll-outs. Hier werden konkrete Maßnahmen definiert:
Identifikation der High-Runner-Produkte, bei denen der Nutzen besonders groß ist.
Erstellung eines Übertragungsfahrplans, der klare Verantwortlichkeiten, Timelines und Investitionsbedarfe festlegt.
Integration in die Produktarchitektur, sodass die Ergebnisse nicht nur als Einzelmaßnahmen wirken, sondern als Standard im Portfolio verankert werden.
Etablierung eines Controllings, das die tatsächlichen Einsparungen und Verbesserungen transparent macht.
Die Erfahrung aus zahlreichen Projekten zeigt, dass Schleppeffekte oft den größten Teil des langfristigen Nutzens ausmachen. Der strategische Wert liegt häufig in den Effekten, die durch die Übertragung auf ganze Produktprogramme realisiert werden – und um ein Vielfaches höher ausfallen.
Für Unternehmen bedeutet dies: Wer Projektergebnisse isoliert betrachtet, verschenkt Potenzial. Wer dagegen Schleppeffekte systematisch identifiziert, bewertet und implementiert, schafft nicht nur Kostenvorteile, sondern stärkt auch seine Innovationskraft und Wettbewerbsposition nachhaltig. Genau hier setzt TCW an – mit Methodenkompetenz, Transfererfahrung und einer klaren Ergebnisorientierung.