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Wie etablierte Unternehmen durch eine Kollaboration mit Start-ups profitieren können

[12.02.2018]

Foto: Robert Kneschke - fotolia.com
Neben immer komplexeren Kundenwünschen wird es immer schwieriger den Überblick über neue Technologien und innovative Geschäftsmodelle zu bewahren. Durch die Kollaboration mit einem Start-up erhalten etablierte Unternehmen Einblicke in aktuelle Entwicklungen auf dem Markt. Jedoch profitiert auch das Start-up von der Partnerschaft durch wertvolle Unterstützung bei dem Aufbau des Geschäftsmodells.

Was sind die Unterschiede zwischen einem Start-up und einem etablierten Unternehmen?

Start-ups sind junge Unternehmen mit einer vergleichsweise geringen Anzahl von jungen und motivierten Mitarbeitern. Sie zeichnen sich durch ein neues Geschäftsmodell mit hohem Wachstumspotenzial aus. Um zu wachsen, sind ihre Geldgeber bereit bei Geschäftsentscheidungen hohe Risiken einzugehen. Etablierte Unternehmen hingegen scheuen im Hinblick auf ihre Aktionäre und Geldgeber das Risiko und versuchen durch eine kontinuierliche Evolution und Optimierung ihres bestehenden Geschäftsmodells wettbewerbsfähig zu bleiben und weiter zu wachsen. Sie verfügen über feste Organisationsstrukturen mit vergleichsweise starren Entscheidungsprozessen. Auch besitzen sie das Wissen und die Infrastruktur, um Produkte oder Dienstleistungen am Markt zu verkaufen.

Welche Formen der Kollaboration gibt es?

Auf der Suche nach frischem Geld und Wissen bieten sich für Start-ups eine Vielzahl von Kollaborationsmöglichkeiten an. Weit verbreitet ist die direkte Beteiligung von etablierten Unternehmen an Start-ups durch die Übernahme von Geschäftsanteilen. Auch kann ein firmeneigener Inkubator aufgebaut werden. Darin können ausgewählte Gründer ihre erfolgsversprechenden Geschäftsideen mit direkter Unterstützung der Muttergesellschaft verfolgen.

Kollaborationsbeteiligungen ohne eine direkte finanzielle Beteiligung des etablierten Unternehmens bieten Akzelerator Programme. Dabei erhalten die Start-ups für eine begrenzte Zeit Unterstützung in Form von Wissen und Zugang zu Netzwerken für den Aufbau und die Entwicklung des Geschäftsmodells. Im Gegenzug für diese Leistungen erhalten die Unternehmen Anteile am Start-up.

Chancen einer Kollaboration

In einem Marktumfeld, das auf Grund von immer individuelleren Kundenbedürfnissen deutlich komplexer wird, muss jedes Unternehmen nach Lösungsmöglichkeiten und Innovationen suchen, um die gewachsenen Anforderungen zu erfüllen. Durch eine Kollaboration von Start-up und etablierten Unternehmen gewinnen beide Partner. Start-ups können von der operativen Erfahrung der etablierten Unternehmen profitieren. Denkbare Themenbereiche dafür sind Unterstützung beim Aufbau einer Produktionsanlage, der gemeinsamen Entwicklung eines Produktes bis hin zur Serienreife, Hilfe bei der Auswahl von geeigneten Lieferanten für Rohstoffe und Vorbaugruppen oder rechtliche Beratung bei Vertragsabschlüssen. Zusätzlich haben die jungen Unternehmen über das Netzwerk des Kollaborationspartners die Möglichkeit weitere Unterstützer für ihre Geschäftsidee zu finden. Mit dem etablierten Unternehmen im Rücken ist der Markteintritt für das Start-up einfacher und es kann bereits mit einem ersten Pilotkunden werben oder über das Netzwerk Kunden gewinnen.

Etablierte Unternehmen hingegen profitieren bei einer Kollaboration mit einem Start-up durch das Lernen über neue Technologien und deren Anwendungsgebiete. Durch den intensiven Austausch über das Geschäftsmodell des Start-ups können aktuelle Kundentrends schneller erfasst werden, mögliche neue Absatzmärkte für das bestehende Produktportfolio identifiziert werden oder auf der Grundlage von internem Firmenwissen Produkte für den aktuellen Trend entwickelt werden. Ein weiterer Vorteil der Zusammenarbeit besteht in der Teilnahme von eigenen Mitarbeitern an Start-up Events und gemeinsamen Trainings, wodurch das unternehmerische Denken im etablierten Unternehmen gefördert wird. Außerdem besteht die Möglichkeit junge Talente aus dem Start-up für das eigene Unternehmen zu akquirieren und damit die Innovationskraft zu stärken.


Dabei ist es wichtig, die unterschiedlichen Entwicklungsgeschwindigkeiten von etablierten Unternehmen und Start-ups zu managen. Gelingt das, kann beispielsweise die Dauer von Produktentwicklungen reduziert werden oder die Anzahl an neuen Produktentwicklungen gesteigert werden.


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