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Aufbau eines Innovationscampus zur Realisierung von Umsatzwachstum

[11.12.2018]

Foto: alphaspirit - fotolia.com
Globaler Wettbewerb, exponentielle Wachstumsraten in innovativen Geschäftsbereichen und disruptive Veränderungen in der Unternehmenswelt zwingen Unternehmen zur Beschleunigung ihrer Technologieentwicklungen, um Umsatzpotenziale auszuschöpfen. Der Aufbau eines Innovationscampus bietet die Chance, ein umfassendes Kooperationsnetzwerk zwischen Industrie, Forschung, Wissensgesellschaft und innovativen Start-Up Unternehmen zu schaffen, um gemeinsam an der Entwicklung von zukunftsfähigen Technologien und innovativen Kundenlösungen zu arbeiten. Die Infrastruktur eines solchen Innovationscampus ermöglicht nicht nur eine Know-How Bündelung der beteiligten Partner, sondern zielt auf die Beschleunigung der Lernprozesse, um rasch neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Ausgangssituation und Problemstellung

Im aktuellen Fallbeispiel handelt es sich um ein Unternehmen aus der Elektronikindustrie. Diese Branche ist gekennzeichnet durch immer kürzer werdende Produktlebenszyklen, intensiven Wettbewerb und steigende Kundenanforderungen. Die Kundenerwartungen sind regional sehr unterschiedlich und erfordern innovative Problemlösungen. Zudem fordern die Kunden keine kleinteiligen Einzelprodukte, sondern ganzheitliche Systemlösungen oder zumindest eine umfassende Schnittstellenfähigkeit zu Wettbewerberprodukten. Um den hart umkämpften Markt in China zu erobern, hat sich das Unternehmen entschieden, mit TCW ein Konzept für den Aufbau eines Innovationscampus vor Ort zu erarbeiten. Dabei musste ein besonderes Augenmerk auf die für Innovationen notwendigen Voraussetzungen gelegt werden. Hierbei konnte insbesondere auf die langjährigen Erfahrungen von TCW im Bereich der Verknüpfung von Forschung und Industrie zurückgegriffen werden.

Vorgehensweise

Zunächst wurde ein Zielbild entwickelt, um die Vorstellungen und Erwartungen des Unternehmens an den aufzubauenden Innovationscampus umfassend zu beschreiben. In einem weiteren Schritt wurden die relevanten Technologietrends identifiziert, welche das größte Potenzial für die Entwicklung von innovativen Kundenlösungen im Markt China beinhalteten. Nach Eingrenzung und Bewertung dieser Trends wurden Kernkompetenzanalysen durchgeführt, um die eigenen Lücken zu identifizieren und Ansatzpunkte für die Auswahl von benötigten Kooperationspartnern abzuleiten. Durch die weitere methodenbasierte Analyse von Best-Practice Beispielen für innovative Ökosysteme konnten die acht Schlüsselfunktionen eines Innovationscampus identifiziert werden:

  • Hochmoderne Technologien,
  • Optimierung der F&E Kosten,
  • Kreative und leistungsfähige Mitarbeiter,
  • Infrastrukturbereitstellung,
  • Internationale Kooperationen mit unterschiedlichen Partnern,
  • Optimierte Lebens- und Arbeitsbedingungen am Campus,
  • Zugang zu Entscheidungsträgern aus Politik, Industrie und Wissenschaft,
  • Venture Capital von internationalen Investoren.

Unter Berücksichtigung nationaler Gegebenheiten wurde ein Konzept entwickelt, das die Expertise des Unternehmens im Bereich Smart Solutions mit der Expertise der Investoren im Bereich des Siedlungsbaus verknüpfte. Synergien wurden identifiziert und Potenziale aufgezeigt. Ausgehend von den Ergebnissen der Best-Practice Analysen wurde ein spezifisches Geschäftsmodell für den Innovationscampus erarbeitet. Dieser Business Case berücksichtigte sowohl strategische als auch operative Aspekte und beinhaltete allgemeine und für das Unternehmen besonders relevante Marktpotenziale.

Auswahl von geeigneten Kooperationspartnern

Ein wichtiger Aspekt bei strategischen Unternehmenszukäufen und Kooperationen ist neben der Technologie der regionale Footprint. Für den Innovationscampus wurde eine spezifische Due Diligence Strategie erörtert, die es dem Unternehmen ermöglichte, potenzielle Kooperations- und Übernahmepartner nach strategischen Gesichtspunkten zu identifizieren. Hierbei lag der besondere Fokus in der Aufdeckung von Lücken im Portfolio des Unternehmens. Das mehrfach erprobte TCW-Konzept der Start-Up-Integration kam hier zur Anwendung. Durch die Identifikation innovativer Geschäftsfelder konnte der Weg vom Hardwareanbieter zum Lösungsanbieter vollzogen werden. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung bei Unternehmenszukäufen und Kooperationsumsetzung konnte das TCW strategische Restriktionen identifizieren und dem Unternehmen ein Konzept zur Auswahl von zukünftigen Übernahmen und Kooperationspartnern aufzeigen.

Innovationscampus als Multiplikator für Satellitenfabriken

Neben dem Ziel der Innovationsführerschaft wurde bei der Konzeptionierung des Innovationscampus zudem darauf geachtet, zukünftige Geschäfts- und Forschungsfelder so zu wählen, dass der Campus als Kristallisationspunkt für weitere Umsatzzuwächse dienen kann. Ziel war es, die am Innovationscampus entwickelten Technologien zur Marktreife zu bringen und Produktionseinrichtungen zu schaffen, um die zukünftige Kundennachfrage in China zu decken. Zusammen mit den Investoren wurden Marktbearbeitungsstrategien entwickelt, welche auf Grundlage der identifizierten Marktpotenziale die höchsten Aussichten auf Erfolg hatten. Insgesamt ergaben sich durch das Campusprojekt weitere erhebliche Vorteile und Mehrwerte für die Investoren. Durch die Industrialisierung der Technologietrends konnten innovative Geschäftsfelder mit charakteristischen Alleinstellungsmerkmalen geschaffen werden. Die Start-Up Integration ermöglichte eine erhebliche Beschleunigung der Ideenentwicklung und Lösungsorientierung in Bezug auf die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Der moderne Technologieeinsatz in den errichteten Fabriken führte zu rationellen Produktionsprozessen, kurzen Lieferzeiten und einer hohen Qualität. Auf diese Weise konnten neue Kundengruppen und Absatzmärkte in China gewonnen werden.

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