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Konzepterstellung zur Harmonisierung der Testkapazitäten mit Testbedarfen

[11.11.2011]

Foto: Mimi Potter / fotolia.com

Entwicklungssprünge im Anlagenbau können nur durch zielgerichtete Anlagentests effizient und effektiv realisiert werden. Um dieser Anforderung gerecht zu werden, wurde auf Basis einer vierphasigen Vorgehensweise ein optimiertes Testkonzept entwickelt. Dazu wurden nicht nur zukünftige Testbedarfe entwickelt und mit den Ist-Kapazitäten der Testanlagen verglichen, sondern auch Lösungen und Ansätze der Wettbewerber analysiert und als Benchmark herangezogen.Es werden dabei zum einen Lessons Learned aus dem Unternehmen generiert, als auch Best Practice-Lösungen der Konkurrenz sowie vergleichbaren Industriezweigen analysiert.

Analyse eines Testkonzeptes und Ausarbeitung von Optimierungsszenarien

Ein global tätiges Unternehmen im Bereich der energietechnischen Großanlagen hat festgestellt, dass für die notwendigen Weiterentwicklungen verstärkt Gesamtanlagentests durchgeführt werden müssen. Zum einen werden diese Erprobungstests bei großen Entwicklungssprüngen vom Kunden gefordert und zum anderen ermöglicht es den Entwicklungsabteilungen eine bessere Auslegung der Einzelkomponenten und der Gesamtmaschinen. Zur Lösung dieser Problem­stellung wurde TCW mit der Erarbeitung eines ganzheitlichen Konzepts für Anlagentests in Abhängigkeit von Kunden­anforderungen und Testbedarfen beauftragt.

Zur effizienten Abwicklung wurde das Beratungsprojekt in 4 Module gegliedert:

  • Analyse der gegenwärtigen und zukünftig geplanten Anlagentests
  • Wettbewerbsanalyse und Expertenbefragung
  • Analyse der gegenwärtigen Testkapazitäten und Abgleich mit den zukünftigen Anforderungen
  • Konzeptentwurf zur Schließung der Lücke im Testbedarf

Analyse der Testkapazitäten und Testbedarfe

In einem ersten Schritt galt es den Status Quo der verfügbaren Testkapazitäten und technischen Testmöglichkeiten zu ermitteln und zu bewerten. Dabei wurden in Zusammenarbeit mit relevanten Entwicklungs- und Produktmanagementabteilungen die Anforderungen an bestehende und zukünftige Testbedarfe erarbeitet. Unter Zuhilfenahme der Methodik Szenariotechnik konnten nicht nur kurzfristige Marktanforderungen, sondern auch mittelfristige Anforderungen an das Produkt und daraus resultierende Varianten ermittelt werden. Um die ermittelten Bedarfe auf ihre Validität hin zu überprüfen, wurden im Rahmen einer Lessons-Learned-Analyse eine Reihe von abgeschlossenen Entwicklungsprojekten auf deren Performance bezüglich Testdauer, Time-to-Market und Einhaltung technischer Leistungsparameter untersucht. Basierend auf den Ergebnissen konnten die zukünftigen Testbedarfe genauer spezifiziert und auf eine mehrjährige Zeitachse allokiert werden.

Zusätzlich mussten eine Reihe von technischen Anforderungen berücksichtigt werden, welche eine entscheidende Rolle auf Testumfang, -kapazitäten und -flexibilität ausüben. Um einen späteren Vergleich mit eigenen Testanlagen und Anlagen der Wettbewerber zu ermöglichen, wurden diese Anforderungen auf eine einheitliche Funktionsebene heruntergebrochen. Im Rahmen der technischen Funktionsanalyse sollten außerdem alternative Lösungsansätze geprüft und bewertet werden. Dazu wurden verschiedene technische Ansätze gemeinsam mit den Fachabteilungen erarbeitet und evaluiert sowie erfolgversprechende Lösungen ausgewählt.

Benchmarking mit Wettbewerbern

Parallel zu der Erhebung der gegenwärtigen und zukünftigen Testbedarfe wurde eine Wettbewerbsanalyse der wichtigsten Konkurrenten durchgeführt. Basierend auf einer Primär- und Sekundärdatenauswertung konnte ein umfassendes Bild der Entwicklung und des Status Quo der Testanlagen des Wettbewerbs erstellt werden. Dieser Überblick konnte durch diverse Befragungen von Kunden bzw. externen Industrieexperten erweitert werden, so dass eine ganzheitliche Betrachtung des Industrieumfeldes ermöglicht wurde. Auf Basis der internen Testfähigkeiten und -kapazitäten und den Anlagen der Wettbewerber konnte ein Benchmarking mit den eigenen Testressourcen durchgeführt werden. Unter Zuhilfenahme von mehr als 30 standardisierten Kriterien, ermöglichte dieser Best-Practice-Vergleich einen transparenten Überblick über Stärken und Schwächen der eigenen Testanlagen.

Von der GAP-Analyse zum Konzeptentwurf

Im weiteren Projektverlauf galt es die erhobenen kapazitiven und technischen Anforderungen mit den zur Verfügung stehenden Testmöglichkeiten zu spiegeln. Basierend auf der durchgeführten Bestandsaufnahme der zur Verfügung stehenden internen und externen Testeinrichtungen wurden zukünftige Erweiterungsmöglichkeiten geprüft und in der Analyse berücksichtigt. Mittels GAP-Analyse wurden die erhobenen Daten bezüglich gegenwärtigen und zukünftigen Anforderungsprofilen und bestehenden Testmöglichkeiten und -kapazitäten gegenüber gestellt. Dies ermöglichte die Identifikation von Bottlenecks und kritischen Defiziten im gegenwärtigen Testkonzept. Basierend auf den festgestellten Defiziten wurden Handlungsempfehlungen abgeleitet. Diese beruhen nicht nur auf Lessons Learned des Unternehmens, sondern auch auf Best Practice Lösungen der Konkurrenz sowie vergleichbaren Industriezweigen. Die Handlungsempfehlungen wurden zu mehreren, gangbaren Szenarien gebündelt, wobei jedes dieser erstellten Szenarien die Deckung des zukünftigen Testbedarfs auf unterschiedliche Weise ermöglicht und somit unterschiedliche Investitions- und Betriebskosten aufweist. Daher wurden die Szenarien durch eine Wirtschaftlichkeitsanalyse ergänzt und dem Management zur Entscheidung vorgelegt.

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