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Portfoliooptimierung aus heterogenen Datenstrukturen

[16.10.2018]

Foto: Kurhan - fotolia.com
Eine umfassende Produktkostenkalkulation dient als Grundlage für die Festlegung von Produktpreisen und bildet die Basis für die gesamte Unternehmensplanung. Viele Unternehmen weisen allerdings enorme Unterschiede zwischen Plan-Kosten und Ist-Kosten auf und sind häufig nicht in der Lage, diese verursachungsgerecht zuzuordnen und ein wahrheitsgemäßes Vollkostenergebnis auszuweisen. Dies führt wiederholt zu strategischen Entscheidungen mit erheblichem wirtschaftlichen Risiko. Das TCW unterstützt Sie hier mit einem praxiserprobten Konzept zur Analyse des eigenen Produktportfolios.

Wie lässt sich das Ergebnis eines produzierenden Unternehmens und seine Erlösstruktur nachhaltig verbessern? Eine Möglichkeit dazu bietet die Optimierung des Produktportfolios!

Transparenz und Vergleichbarkeit über vereinheitlichte Systematik schaffen

Zunächst gilt es Transparenz über die Berechnung der Produktkosten und der Deckungsbeiträge zu schaffen. Dies ist mit Herausforderungen verbunden, insbesondere wenn das Unternehmen über mehrere Standorte verfügt, die unterschiedliche Kalkulationsschemata verwenden und eine heterogene Datenverfügbarkeit und -qualität aufweisen. Neben der unterschiedlichen Datenqualität und -verfügbarkeit fehlt es in Unternehmen stellenweise an einer durchgehenden Betriebsdatenerfassung und Arbeitszeitrückmeldung. Über eine standardisierte Systematik gelingt es jedoch, eine Vergleichbarkeit zwischen Produkten und Standorten herzustellen. Der Fokus der Produktkostenberechnung liegt häufig auf der Berechnung des Deckungsbeitrages, was zu einem fehlenden Verständnis für die Produktkosten auf Vollkostenebene führt. In dem vorliegenden Praxisbeispiel zeigten, wie häufig in derartigen Projekten, die berechneten Vollkostenergebnisse eine signifikante Fixkostenunterdeckung auf. Der TCW-Lösungsansatz beinhaltet daher eine einheitliche Systematik mit einer verursachungsgerechten Verteilung von Abweichungen in den variablen Herstellkosten, etwa ungeplantem Ausschuss und qualitätsbedingten Nacharbeiten sowie Preis- und Verbrauchsabweichungen bei Einsatzmaterialien und Mehrarbeiten. Auf dieser Basis wird zunächst der tatsächliche Deckungsbeitrag auf Artikelebene ermittelt und anschließend eine verursachungsgerechte Verteilung der Fix- und Gemeinkostenblöcke vorgenommen. Ungedeckte Fixkosten werden dabei ebenfalls entsprechend verteilt. Auf dieser Basis wird ein Artikelergebnis auf Vollkostenebene ausgewiesen. Die methodische Vorgehensweise wird dabei individuell auf die Branche, die unternehmensspezifischen Anforderungen und an das Geschäftsmodell angepasst. Für die Serienfertigung von Produkten etwa erfolgt die Berechnung auf Artikelebene, für die Einzelteilfertigung oder Projektgeschäfte wird die Kostenbasis zunächst auf Kundenbasis analysiert und bei Bedarf weiter detailliert.


Einleitung von Sofortmaßnahmen zur Portfoliobereinigung

Auf Basis der Ergebnisrechnung werden im Anschluss Sofortmaßnahmen zur Portfoliobereinigung eingeleitet. Dabei geht es vorwiegend um die Vermeidung von Barverlusten. Eine Möglichkeit dazu ist das Streichen des entsprechenden Artikels aus dem Produktportfolio. Oftmals ist dies kurzfristig nicht möglich und häufig auch nicht notwendig. Schon die unverzügliche Einleitung technischer Optimierungsmaßnahmen und Prozessverbesserungen, welche etwa eine Reduzierung der Ausschussquote bewirken, verbessern das Produktergebnis kurzfristig und nachhaltig. Ebenso können kommerzielle Optimierungsmaßnahmen, wie kurzfristige Preisverhandlungen mit Kunden zur Ergebnisverbesserung beitragen. Wenn in kurzer Zeit möglich, ist auch die Verlagerung der Produktion eines Einzelproduktes an eine andere Produktionsstätte denkbar. Mit den mithilfe von TCW spezifisch ausgearbeiteten Sofortmaßnahmen werden Barverluste umgehend minimiert und der Fokus im weiteren Verlauf auf die strategische Portfoliooptimierung gerichtet.

Strategische Portfoliooptimierung durch Konzentration auf Markt und Kunden

Das Produktportfolio muss fortlaufend analysiert und an die Gegebenheiten des Marktes sowie an sich verändernde Kundenanforderungen angepasst werden. In schnell wachsenden Branchen, in welchen noch wenige Wettbewerber zu finden sind, ist eine Erhöhung des eigenen Umsatzes möglich, ohne dabei Wettbewerbern Marktanteile abnehmen zu müssen. In langsam wachsenden oder schrumpfenden Branchen ist auch die Anzahl der Wettbewerber meist hoch, was zu einem hohen Wettbewerbs- und Preisdruck führt, sodass Produkte häufig annähernd zu Grenzkosten produziert werden oder nur sehr geringe Gewinne erwirtschaftet werden können. Insbesondere in schrumpfenden Branchen ist die konsequente Umsetzung der Produktportfoliooptimierung von Bedeutung. Durch konsequente Marktdurchdringung und Kundenbindung sinkt die Austauschbarkeit der Produkte und Leistungen, wodurch auch der Preisdruck abgeschwächt werden kann. Mithilfe der Reduktion von Komplexität im eigenem Unternehmen und der Spezialisierung auf ausgewählte Produktgruppen kann die Wirtschaftlichkeit weiter erhöht werden.

Potenziale aus der Portfoliooptimierung

Durch eine Portfoliooptimierung lassen sich je nach Branche und Produkten unterschiedlich hohe Ergebnisverbesserungen erzielen. In den von TCW begleitenden Projekten konnten allein über Sofortmaßnahmen bis zu 20% Ergebnisverbesserung auf Vollkostenebene realisiert werden. Durch die strategische Ausrichtung und Konzentration des Produktportfolios konnten weitere signifikante Ergebnisverbesserungen erreicht werden. Die Produktportfoliooptimierung ermöglicht es demnach, Optimierungspotenziale schnell und zielgerichtet zu identifizieren, konkrete Maßnahmen abzuleiten und damit eine schnelle Realisierung von nachhaltigen Ergebnisverbesserungen zu gewährleisten.

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