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Wirtschaftlichkeitsanalyse von Elektromobilitätskonzepten in der Logistik

[03.12.2016]

Foto: Mimi Potter / fotolia.com
Für die Logistik können elektrische Nutzfahrzeuge eine attraktive Alternative zu Fahrzeugen mit konventionellem Verbrennungsmotor darstellen. Elektrische Nutzfahrzeuge eignen sich besonders, um auf kurzen Strecken, in Ballungsräumen oder im Shuttleverkehr Kostenvorteile zu erzielen. Um den Fuhrpark eines Logistikdienstleisters zu elektrifizieren, müssen Potenziale und Hemmnisse einer Umstellung jedoch gegeneinander abgewogen werden. TCW hilft Ihnen bei der Entwicklung eines Umsetzungskonzeptes, um die Potenziale der Elektromobilität zu realisieren.

Wirtschaftlichkeitsanalyse von Elektromobilitätskonzepten

Die Entwicklung zukünftiger Mobilitätssysteme ist aufgrund der akuten Ressourcenknappheit und wachsender Umweltbelastung zu einem dringenden Thema geworden. Das Elektroauto steht derzeit im Blickfeld dieser Diskussion. Doch wie wird es unsere Mobilität beeinflussen? Wir sind im Begriff, einen Paradigmenwechsel in der Automobilindustrie zu erleben und eine neue Art von Mobilität zu etablieren. Die fortschreitende Globalisierung und Urbanisierung lassen das Handelsvolumen und damit auch das Transportaufkommen weiter ansteigen. Gleichzeitig nimmt das öffentliche Interesse an der Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit zu, weshalb die Nachfrage nach umweltorientierten Logistikleistungen steigt. Da der Straßengüterverkehr einen wesentlichen Anteil an der Transportleistung ausmacht, stellen alternative Antriebe bei Nutzfahrzeugen einen besonders vielversprechenden Ansatz dar, um auf die zunehmenden Umweltanforderungen zu reagieren. Damit elektrische Fahrzeuge künftig in der Logistikbranche zum Einsatz kommen, müssen sie wirtschaftliche Vorteile aufweisen.

Im Fallbeispiel eines Logistikdienstleister wurden praxistaugliche Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen zur erfolgreichen Integration von Elektrofahrzeugen erarbeitet. Die quantitative Bewertung erfolgt durch einen detaillierten Wirtschaftlichkeitsvergleich der drei wesentlichen Antriebsarten von Nutzfahrzeugen (Diesel, Elektro und Hybrid). Hierzu wird die aus dem Energiebereich bekannte Kostenkennzahl Levelized Cost of Electricity (LCOE) auf den Transportsektor angewendet. Sämtliche Betriebskosten werden ins Verhältnis zu den gefahrenen Kilometern gesetzt und über den Einsatzzeitraum abgezinst, um einen exakten Zeitwert der entstehenden Kosten von alternativen Antriebskonzepten vergleichen zu können. Basierend auf diesen Ergebnissen wurde ein Leitfaden entwickelt, der Logistikdienstleistern individuelle Strategien und Handlungsempfehlungen zur Elektrifizierung ihres straßengebundenen Fuhrparks bietet. Dabei erlaubt eine prozessorientierte Perspektive auf die Logistikkette eine ganzheitliche, am material- und informationsflussorientierte Betrachtung der Logistik. Das so entstandene Prozessgerüst dient als Orientierungshilfe zur Identifikation von Einsatzmöglichkeiten von E-Mobility Konzepten in den Logistikprozessen.

Handlungsoptionen zum wirtschaftlichen Einsatz von Elektro-Nutzfahrzeugen bei Logistikdienstleistern

Welche Handlungsoptionen zum Einsatz von Elektromobilitätskonzepten bei Logistikdienstleistern bestehen? Die Ergebnisse zeigen, dass Elektrofahrzeuge durchaus das Potenzial haben, wirtschaftlich eingesetzt zu werden. Bedingt durch die vergleichsweise hohen Anschaffungskosten müssen bestimmte Jahreslaufleistungen erreicht werden, damit die niedrigen Betriebskosten die hohen Kaufpreise ausgleichen können. Insbesondere eine Weiterentwicklung der Batteriesysteme wird sich hier positiv auswirken, um negative Aspekte wie Reichweite und Lebensdauer zu optimieren. Der Betrachtungsbereich im aktuellen Praxisfall waren die Gewichtsklassen 3,5t, 12t und 18t. Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse hinsichtlich der Batteriekosten wurde der Einfluss des Batteriepreises auf die Levelized Cost of Mobility (LCOM) der Fahrzeuge untersucht. Der Verlauf der Mobilitätskostenkurve ist bei allen drei betrachteten Fahrzeugklassen ähnlich, schwankt jedoch stark in Abhängigkeit von Benzin-, Strom- und Batteriepreisentwicklung. Um unternehmensindividuelle Handlungsempfehlungen zu ermitteln, wurde durch TCW ein fünfphasiges Modell erarbeitet, welches den Elektrifizierungsprozess des Fuhrparks behandelt.


Ausgehend von der Analyse der Rahmenbedingungen und Einflussgrößen des Unternehmens werden die angebotenen Leistungen sowie die Prozesse des Unternehmens betrachtet. So leisten Fahrerschulungen und Anreizsysteme einen erheblichen Beitrag zur energiesparenden Fahrweise. Gestaltungsansätze im Rahmen der Routenplanung und Disposition sowie der Logistikstruktur steigern die Auslastung der Fahrzeuge und reduzieren damit die Häufigkeit und Länge der zurückgelegten Strecken. Die Anpassung der Ladeinfrastruktur sowie der Aufbau von Wartungs- und Instandhaltungskompetenzen im Unternehmen unterstützen den Betrieb von E-Fahrzeugen. Weiterhin ist im Rahmen der Preisgestaltung eine Mehrpreisfähigkeit logistischer Leistungen zu prüfen, welche reduzierte Umweltwirkungen aufweisen. Denn diese Leistungen stellen für die Verlader einen Mehrwert dar. Zudem ist der Einsatz von Elektrofahrzeugen zu nutzen, um ein positives Image bei Kunden zu erzeugen und damit im Rahmen der Auftragsvergabe und Preisgestaltung Vorteile zu sichern. Darüber hinaus ergibt sich durch die Nutzung von Anreizen, beispielsweise im Rahmen öffentlicher Förderprogramme, eine weitere Möglichkeit, die Elektrifizierung des Fuhrparks voranzutreiben.

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