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Synergie-Potenziale entlang der Wertschöpfungskette von Unternehmensnetzwerken

[10.08.2006]

Foto: Mimi Potter / fotolia.com
Aufgrund der Intensivierung des steigenden Wettbewerbsdrucks sind Synergie-Potenziale in der Wertschöpfungskette von Unternehmensnetzwerken zu nutzen. Zur Identifikation und Realisierung standortübergreifender Synergie-Potenziale ist ein systematischer Methodeneinsatz entlang der gesamten Wertschöpfungs­kette erforderlich. Durch die Synergie-Nutzung können nachhaltige Verbesserungen der Wettbewerbs­situation erzielt werden, die auch den Standort Deutschland von der Globalisierung profitieren lassen.

Um der Intensivierung des Wettbewerbsdrucks durch die Globalisierung auch zukünftig gewachsen sein zu können, nimmt die Bedeutung der Unternehmensnetzwerke zu. Die in den 90er Jahren teilweise oft durch Akquisitionen und Zusammenschlüsse gewachsenen Unternehmensnetzwerke sind meist von heterogenen Prozesslandschaften, stark dezentralisierten Organisationsformen und einem differierenden Methodeneinsatz in den funktionalen Bereichen über mehrere Standorte charakterisiert. Die Identifikation und Realisierung der Synergie-Potenziale entlang der gesamten Wertschöpfungskette stellen daher neue Herausforderungen für Unternehmen dar - bergen aber auch große Chancen. Trotz bereits weitgehend optimierter Kostenstrukturen und gesteigerter Leistungsniveaus in den einzelnen Unternehmen gilt es, weitere Synergief-Potenziale zu heben. Weiterführende Aktivitäten zur Kostensenkung und Leistungssteigerung bedürfen jedoch eines systematischen Methodeneinsatzes, der individuell an die Besonderheiten der Wertschöpfungskette und der beteiligten Unternehmen auszurichten ist. Es stellt sich hierbei die Frage, wo und wie noch brachliegende Potenziale entlang der Wertschöpfungskette von Unternehmensnetzwerken realisierbar sind.

Unter Berücksichtigung der prinzipiellen Synergie-Prinzipien Economies of Scale, Economies of Scope sowie Markt/Wettbewerb zeigen sich zahlreiche Gestaltungsfelder entlang der gesamten Wertschöpfungskette auf. Durch systematische Standardisierungen und die Transferierung von Best Practices in die Unternehmensnetzwerke können noch erhebliche Synergie-Potenziale identifiziert und realisiert werden. Beispielsweise sind durch Produktionssystemaudits an mehreren Standorten und durch den Best-Practice-Transfer einzelner Elemente der Produktionssysteme eine standort- und eine unternehmensübergreifende Synergie in Form von Performancesteigerungen und Kostensenkungen zu erzielen.

In Forschung & Entwicklung lassen sich durch Kooperationen und abgestimmten Methodeneinsatz (z.B. Standardisierungen in den Produktprogrammen, Produktordnungssysteme) Synergie- und Innovations-Potenziale entlang der Wertschöpfungskette für Unternehmensnetzwerke realisieren. Ähnliches lässt sich auf die Bereiche Einkauf, Logistik und Vertrieb/Services übertragen. Unternehmensübergreifend können auch Synergie-Umsetzungen in der Organisation, bei der Prozessgestaltung und bei den Mitarbeitern und deren Know-How erreicht werden, z.B. durch Organisations- und Personalbenchmarking, Prozessklinik oder Instrumente des Wissensmanagements. Stets gilt es dabei, durch systematischen Methodeneinsatz Bestlösungen einzelner Aspekte zu identifizieren und durch Best-Practice-Transfer auf andere Standorte und Unternehmen in Netzwerken zu übertragen.

Die Synergie-Realisierung in der Wertschöpfungskette der Unternehmensnetzwerke stellt einen nachhaltigen Ansatz zur Stärkung der Wettbewerbsposition und zur weiteren Optimierung von Kosten- und Leistungsstrukturen dar. Als aktuelles Beispiel kann der geplante Zusammenschluss von Bayer und Schering genannt werden. Vor allem durch Standardisierungen in den Forschungsaktivitäten und Bündelung von Verwaltungstätigkeiten, aber auch durch Best-Practice-Transfer in den Bereichen Einkauf, Marketing und Vertrieb werden Synergie-Potenziale in Höhe von 700 Mio. Euro erwartet. Diese Transaktion würde den Unternehmen nachhaltige Wettbewerbsvorteile ermöglichen und den Pharmastandort Deutschland wieder stärken.

Weiterführende Literatur:

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