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Gestaltung eines globalen Produktionsnetzwerkes

[07.03.2012]

Foto: Mimi Potter / fotolia.com

Die optimale Gestaltung von Produktionsnetzwerken ist einer der entscheidenden Erfolgsfaktoren für global agierende Produktionsunternehmen. Ziel des Projektes war es, für ein global agierendes Unternehmen eine neue Strategie zur Gestaltung des internen Produktionsnetzwerkes auszuarbeiten. Dabei galt es die zentrale Frage zu beantworten: "Wie kann das eigene Produktionsnetzwerk besser aufgestellt werden, um auf starke Bedarfsschwankungen in beide Richtungen richtig reagieren zu können?" Die Lösung des Problems bedurfte eines mehrstufigen Ansatzes.

Flexibler auf Marktschwankungen reagieren mit Produktionsnetzwerken

Nur mit optimal gestalteten Produktionsnetzwerken lassen sich die volatilen Marktanforderungen effizient beherrschen. Dabei müssen die einzelnen Wertschöpfungsstufen des Produktions- und Supply-Chain-Netzwerkes auf ihre Zukunftsfähigkeit hin überprüft und angepasst werden. Im selben Schritt kann es ebenfalls notwendig sein, dass bisherige Richtlinien zur Vergabe von Teil- und Gesamtkomponenten auf den Prüfstand gestellt werden müssen und eine Neuausrichtung der Vergabestrategie (Make-or-Buy Ratio) notwendig ist. Die letzte Krise hat gezeigt, dass von den produzierenden Unternehmen eine hohe Flexibilität verlangt wird.

Schrittweiser Aufbau eines globalen Produktionsnetzwerkes

Im ersten Schritt mussten die bisherigen Netz­werk­kapazitäten detailliert analysiert werden. Der Detaillierungsgrad hing von der Wichtigkeit der Komponenten ab. Es musste sichergestellt werden, dass Komponenten berücksichtigt werden, die Einfluss auf den kritischen Verlauf der Produktion haben. Des Weiteren musste die bisherige wertstrommäßige Verknüpfung der verschiedenen Produktionsstandorte abgebildet und quantifiziert werden. Dabei waren die minimalen und maximalen Ausbringungsmengen pro Wertstrom sowie die jetzigen Wert­schöpfungsstufen zu berücksichtigen.

Im zweiten Schritt mussten kurz- und mittelfristige Bedarfs­szenarien ausgearbeitet werden. Die Bedarfs­szenarien mussten die unterschiedlichen Produkt- und Komponentenmixes beinhalten. Des Weiteren bedurfte es einer Integration der Innovationsroadmap in die gebildeten Szenarien. Die abgeleiteten Szenarien wurden mit den verschiedenen Eintrittswahrscheinlichkeiten, gespeist aus den Strategie- und Marketingabteilungen, zu zwei bzw. drei präferierten Szenarien verdichtet.

Im dritten Schritt wurden kritische Komponenten entsprechend der unterschiedlichen Bedarfs­szenarien identifiziert. Im Rahmen einer Netzwerkneuausrichtung konnten dann die Wert­schöpfungs­stufen der einzelnen Netzwerkstandorte justiert werden. Dies hatte eine Neu­bewertung der Fremdvergaberichtlinien bzw. die Aufbau von interner Wertschöpfung zur Folge. Dabei galt es Fixkapazitäten anhand der Szenarien für die einzelnen Standorte und Komponenten zu bestimmen, da anderweitig keine kostenoptimale Ausgestaltung der Value-Chain möglich war. Die Neujustierung wurde in Zusammenarbeit mit den Supply-Chain- und Produktionsabteilungen vorgenommen, um die notwendige Akzeptanz zu sichern. Die Anpassung der Wertschöpfungsstufen der einzelnen Standorte musste Hand in Hand gehen mit der Überarbeitung der Netzwerk­vergabe­richtlinien für die identifizierten Schlüsselkomponenten.

Das flexible globale Netzwerk hatte Erfolg gegen Inseldenken

Der intelligente Vergabemix berücksichtigte die Stärken der einzelnen Standorte und die des Gesamtnetzwerkes. So konnte eine zukünftige optimale Allokation von Bedarfen sichergestellt werden, da anderweitig „Inseldenken“ und „Suboptima“ weiterhin im Vordergrund stehen würden.

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