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TCW 360 Grad Audit zur Optimierung des Deckungsbeitrags

[18.05.2020]

Foto: leszekglasner - stock.adobe.com
Beratung outside the box: Der Beratungsansatz des TCW zeichnet sich dadurch aus, dass der Beratungsauftrag den Nukleus der Projektarbeit darstellt, aber längst nicht in der Form einschränkt, als dass mit einer gesamthaften Sichtweise nicht auch Optimierungshebel jenseits des eigentlichen Auftrages entdeckt werden. So geschehen auch im aktuellen Fallbeispiel. Im Rahmen des TCW 360 Grad Audits zur Optimierung des Deckungsbeitrags entwickelte sich aus der ursprünglichen Wertstromanalyse ein Projekt zur Aufdeckung zahlreicher Potenziale über das gesamte Unternehmen hinweg.

Der Nukleus: TCW 360 Grad Audit

Das international agierende Unternehmen in den USA aus der Mechatronik-Industrie war aufgrund der anhaltenden Elektronikkrise sowie sich ändernden Marktbedingungen und der zunehmenden Globalisierung in Schieflage geraten. Ziel des initiierten Projektes war daher die kurzfristige Steigerung des Deckungsbeitrags sowie die letztendliche Optimierung der EBIT Marge. TCW konnte im Rahmen des bewährten 360 Grad Audits kurzfristig Potenziale zur Optimierung der Standortkosten aufdecken. Die breite TCW Benchmark-Datenbank von Referenzprojekten im Rahmen weiterer Standortaudits lieferte Vergleichswerte, welche entsprechende Stellhebel quantifizierbar machten.

Das Zwischenergebnis: Über den 360 Grad Audit zu gewaltigen Potenzialen

Der TCW Audit in den Funktionsbereichen Einkauf, Vertrieb, Entwicklung, Produktion und Qualität hat zahlreiche Potenziale zur Optimierung der EBIT Marge aufgedeckt. Alle Potenziale wurden quantifiziert, das Nutzen/Aufwand Verhältnis transparent gemacht und zuletzt Teilprojekte zur Realisierung mit konkreten Maßnahmen und Verantwortlichkeiten hinterlegt. Im Ergebnis stand eine „Operations Roadmap“ die die Grundlage für die Hebung von Potenzialen in unterschiedlichen Teilbereichen darstellte:

  • Produktklinik: Das Unternehmen konnte sich lange Zeit auf die für ihre technische Exzellenz bekannten Produkte stützen. Die zunehmende Globalisierung in Kombination mit der Elektronikkrise hat den Kosten- und Innovationsdruck massiv ansteigen lassen. Im Rahmen eines Produkt & Produktion Quick Checks wurden die derzeitigen Herstellungskonzepte, die eingesetzten Materialen sowie die entsprechenden Einkaufskonditionen auf die Probe gestellt. Das Ergebnis war so erstaunlich wie vorhersagbar: Ein Herstellkostenpotenzial von über 20 % auf zahlreiche Produktfamilien wurde aufgedeckt - greifbar durch den Einsatz einer konsequenten Funktionswertanalyse. TCW unterstützt den Ansatz im Rahmen der über 300 Mal bewährten Produktklinik.
  • Einkauf: Obwohl das Unternehmen bereits erfolgreich Global Sourcing betrieb, konnten einige Materialgruppen für Commodities identifiziert werden, für welche in den vergangenen Jahren keine größeren Ausschreibungen mehr durchgeführt wurden. Das Einsparpotenzial wurde zu Beginn der Ausschreibungen mit 15-30 % für ausgewählte Commodities beziffert. Durch den Aufbau einer ganzheitlichen Einkaufsstrategie in Form von material- und lieferantenspezifischen Vorgehensweisen konnte das Potenzial auf alle Einkaufsgruppen ausgeweitet werden.
  • Komplexitätsmanagement: Im Laufe der langjährigen Unternehmenshistorie und mangelnder Notwendigkeit zum „Ausmisten“ ist das Produktportfolio ins unermessliche angestiegen. Mit nur 10 Prozent des Gesamtportfolios erwirtschaftete das Unternehmen über 80 Prozent des Umsatzes. Über 2000 Produkte wurden in den letzten 10 Jahren nicht mehr verkauft und wurden dennoch konsequent durch die Administration gepflegt. Rohmaterialien haben das Lager unnötig blockiert und den Bestandswert in die Höhe getrieben. Der TCW Ansatz zur Implementierung eines rollierenden „obsolet stellen“ Prozesses konnte hier Abhilfe schaffen und dem Unternehmen seine Luft zum Atmen zurückgeben. Die Implementierung einer geschickten Pricing Strategie für selten gekaufte Teile mit entsprechender Marktmacht hat darüber hinaus Umsatzsteigerungspotenziale beschert.
  • Automatisierung: Ein Großteil der Fertigung lief nach wie vor manuell ab. Im Unternehmen wurde dies mit einem notwendigen Flexibilitätsbedarf aufgrund der enormen Variantenvielfalt begründet. Dort hieß es, ein Automatisierungssystem könne diese Variantenvielfalt nicht abdecken. Eine Automatisierungsanlage würde jedoch zu einer Senkung der manuellen Tätigkeiten von rund 40-70% (je nach Produktvariante und Losgröße) führen. Es konnte nach kurzer Zeit ein europäischer Anlagenhersteller verpflichtet werden, der den vom TCW erarbeiteten technischen Konzeptvorschlag realisieren konnte. Das TCW veränderte zudem zusammen mit dem Kunden die Abläufe von einer rein auftragsgesteuerten Produktion zu einer Kundentakt-entkoppelten Produktion, in der Zwischenstufen in ausreichend groß dimensionierten Kanbanlägern vorgehalten wurden. Dadurch stiegen die Losgrößen und eine vollautomatische Produktion mit geringen Rüstaufwänden war trotz der hohen Variantenvielfalt möglich.

Das Resultat: Gestärkt zurück auf dem unternehmerischen Spielfeld

Die Geschäftsführung hat ihre Entscheidung, den ursprünglichen Projektrahmen zu erweitern, um die aufgezeigten Potenziale zusammen mit dem TCW-Team zu realisieren, nicht bereut. Die TCW Anschubleistung zeigte Wirkung:

Die Produktklinik wurde für 11 Produktfamilien umgesetzt. Im Durchschnitt konnten die Herstellkosten um 25 % gesenkt werden. Im Einkauf wurden für drei Materialgruppen internationale Ausschreibungen bei insgesamt über 800 potenziellen Lieferanten gestartet. Das Einkaufsvolumen konnte so im ersten Jahr GuV effektiv um 16 % reduziert werden. Das Projekt zum Komplexitätsmanagement hat zu einer Reduzierung von über 21 % aller Varianten geführt. Durch die geschickte Pricing Strategie konnten die Umsätze um durchschnittlich 30 % in den ausgewählten Produktgruppen gesteigert werden. Zuletzt wurde der Konzeptwettbewerb für die Automatisierungslösung zugunsten eines Anbieters entschieden. Die Lösung befindet sich in der Umsetzungsphase. Für die visierten Produktionsumfänge wird mit einer Einsparung von 35 Prozent gerechnet.


Was können unsere Kunden von TCW erwarten?

Das Projekt zeigt, wie die Worthülse „ganzheitlicher Beratungsansatz“ durch TCW mit belastbaren Fakten belegt wird. Auch wenn die ursprüngliche Auftragslage eng eingegrenzt scheinen mag, nehmen wir uns die Freiheit, Scheuklappen abzulegen und auch in Nebenbereichen Produktivitäts- und Kostenvorteile aufzuzeigen. Unser sehr breiter Erfahrungsschatz entlang aller Funktionen einer Wertkette verhilft uns dabei, Gesamtzusammenhänge zu erkennen, die sonst verborgen bleiben würden. Zu Beginn jedes Projektes nehmen wir uns die Zeit, Symptome zu deuten und angrenzende Bereiche nach den Ursachen auszuleuchten. Ziel ist es immer, Quick-Wins zu identifizieren, um dem Unternehmen schnelle Erfolge zu ermöglichen.

Beratungsleistungen

Publikationen

  • Produktivitätsverbesserung
    Leitfaden zur kurzfristigen und permanenten Produktivitätssteigerung in kleinen und mittleren Unternehmen
  • Lean Management
    Leitfaden zur Einführung schlanker Unternehmensstrukturen und Geschäftsprozesse
  • Produktionssysteme
    Leitfaden zur methodengestützten Reorganisation der Produktion

Praxisbeispiele

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